Da war dieser Artikel in der Ärztezeitung. Er erzählte von einem Jungen, der in Eigenregie Spenden sammelte. Viele Menschen werden ihn gelesen haben, bei Theresia Reichert aber ist mehr passiert: ein Funke wurde entzündet. "Das mache ich auch!", war der erste Gedanke der elfjährigen Schülerin. Nicht viel später setzte sie sich an den Computer, suchte im Internet nach Hilfsorganisationen - und entschied sich für die SOS-Kinderdörfer weltweit. Suchte ein Projekt und befand, dass die Kinder in Simbabwe Hilfe besonders nötig hätten. Die Cholera war ausgebrochen und Mitarbeiter der SOS-Kinderdörfer halfen die Epidemie einzudämmen. Diese Arbeit wollte Theresia mit ihrem Geld unterstützen.
In ihrer zielstrebigen Art nahm sie gleich Kontakt zu den SOS-Kinderdörfern auf, fragte nach, ließ sich beraten und bekam eine Kiste mit Spendendosen, Infomaterial, Buttons und Jojos geschickt. Dann begann Theresia, manchmal begleitet von Klassenkameraden, aber meist im Alleingang, Geld zu sammeln. Mal lief sie mit der Spendendose durch den Bahnhof, mal durchs Lehrerzimmer ihrer Schule. Manchmal legte sie eine Pause ein, "weil ich mit der Schule im Moment auch viel zu tun hab". An anderen Tagen putzte sie Fahrräder - für Geld, das bald darauf eingesetzt werden sollte, um die Not der Kinder in Simbabwe zu lindern.
Es sei ein gutes Gefühl gewesen, das Geld einzuzahlen, sagt Theresia Reichert. Gefreut habe sie sich auch über das Dankesschreiben der SOS-Kinderdörfer, das sie sorgfältig in ihrem Ordner abheftete - bevor sie zur nächsten Aktion überging. Theresia bat die SOS-Mitarbeiter um einen neuen Projektvorschlag und suchte sich aus der Liste die Mutter-Kind-Klinik in Somalia aus. Wenn sie jetzt mit ihrer Spendendose loszog, dann erzählte sie den Menschen vom Bürgerkrieg, durch den auch SOS-Einrichtungen stark zerstört wurden, und wie wichtig die Hilfe für die Kinder dort sei.
Inzwischen hat Theresia schon einige Erfahrungen mit dem Spendensammeln: "Die älteren Leute geben meistens mehr Geld als die Jüngeren, das fällt richtig auf!", sagt sie. Und: "Vor Weihnachten geben die Menschen besonders viel, da haben sie ein besonders großes Herz!"
Wenn Sie jemanden als Spender des Monats vorschlagen möchten, schreiben Sie bitte an: simone.kosog@sos-kd.org