Frauen und Kinder in der Natur Malawis profitieren von der Entwicklungshilfe der SOS-Kinderdörfer weltweit.

Entwicklungshilfe

SOS-Kinderdörfer leisten in armen Ländern Entwicklungszusammenarbeit

Um die Lebensbedingungen von Kindern und Familien in armen Ländern nachhaltig zu verbessern, engagieren sich die SOS-Kinderdörfer in der Entwicklungshilfe bzw. Entwicklungszusammenarbeit. Durch Bildung und Ausbildung, Krankenstationen und Selbsthilfe-Projekte für Familien tragen wir zur Entwicklung von Gemeinden bei. Die Entwicklungshilfe-Projekte der SOS-Kinderdörfer unterstützen die Nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen, welche die UN-Millenniumsziele abgelöst haben.

Gemeinsam für eine gerechte Welt: Entwicklung wird heute als globale Herausforderung begriffen, der sich alle Länder dieser Erde stellen müssen.

Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen definiert 17 Ziele für eine weltweite soziale, wirtschaftliche und ökologisch nachhaltige Entwicklung. Durch internationale Entwicklungshilfe bzw. Entwicklungszusammenarbeit erhalten Länder Unterstützung bei der Umsetzung dieser Ziele, z. B. im Kampf gegen Armut und Hunger oder gegen die Folgen des Klimawandels. Die Industrienationen sind dabei nicht nur in der Pflicht, mit den Ländern des globalen Südens Solidarität zu zeigen. Genauso wie Schwellen- und so genannte Entwicklungsländer stehen auch die Staaten des globalen Nordens vor der Aufgabe, soziale Ungleichheit in ihren Gesellschaften abzubauen, Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen oder ihre nationalen Klimaziele umzusetzen. So gesehen versteht die Agenda 2030 alle Nationen als "Entwicklungsländer" – und Entwicklungshilfe wird zur Entwicklungszusammenarbeit auf Augenhöhe, bei der Regierungen, Zivilgesellschaft und Wirtschaft an einem Strang ziehen.

In den 1950er Jahren verstanden die Industrienationen Entwicklungshilfe vornehmlich als Anschubfinanzierung, die armen Ländern eine nachholende Entwicklung nach westlichem Vorbild ermöglichen sollte. Als die Erfolge ausblieben, setzte in den folgenden Jahrzehnten ein Umdenken ein. Die internationale Entwicklungshilfe begann verstärkt in Bildung, Gesundheitsversorgung oder Infrastruktur wie etwa Straßen zu investieren. Ungerechte Handelsstrukturen, Menschenrechte, gute Regierungsführung und schließlich der Klimaschutz rückten in den Fokus entwicklungspolitischer Debatten und Zielsetzungen.

Seit den 1990er Jahren hat sich in der Entwicklungspolitik der Begriff "Entwicklungszusammenarbeit" durchgesetzt. Er steht für partnerschaftliche Kooperation: Entwicklungsprojekte werden gemeinsam mit Behörden und Zivilgesellschaft vor Ort geplant und umgesetzt - mit gegenseitigen Verantwortlichkeiten und abgestimmt auf die lokalen Bedürfnisse.

In den Medien sowie im allgemeinen Sprachgebrauch wird jedoch nach wie vor meist von "Entwicklungshilfe" gesprochen.

 

Entwicklungshilfe zum Wohl der Kinder

Unsere kind- und familienorientierten Entwicklungshilfe-Projekte gehen von unseren SOS-Kinderdörfern an ihren Standorten aus. Unsere einheimischen Mitarbeitenden kennen die lokalen Verhältnisse und arbeiten vor Ort mit Familien, Kommunen, Selbsthilfe-Gruppen und Hilfsorganisationen zusammen. Dieser partnerschaftliche, kommunale Entwicklungshilfe-Ansatz fördert Selbsthilfe und gewährleistet Nachhaltigkeit - mit den Menschen für die Kinder: Gemeinsam befähigen wir junge Menschen und Familien, ihre Zukunft zu gestalten.

Entwicklungshilfe durch Selbsthilfe-Projekte für Familien

Armut lässt Familien zerbrechen und zerstört die Zukunft unzähliger Kinder. Die Familienhilfe der SOS-Kinderdörfer befähigt Eltern, ihren Kindern aus eigener Kraft eine Perspektive zu bieten:

  • Familien werden schrittweise zur Selbsthilfe befähigt: durch Saatgut, Berufsberatung und Fortbildungskurse sowie durch Mikrokredite zur Existenzgründung.
  • Die Familienhilfe unterstützt vor allem auch alleinerziehende Frauen und deren Kinder, da diese besonders stark von Armut betroffen sind.

 

Helfen Sie Kindern in Not

Geben Sie Kindern in Not ein Zuhause, eine Familie, Bildung und Zukunftschancen. Jede Spende hilft!

 

Entwicklungshilfe durch Bildung

Bildung ist nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit: Kinder in einer SOS-Schule im Senegal. Foto: Claire Ladavicius

Mädchen und Jungen eine Schul- und Ausbildung zu ermöglichen ist eines der wirkungsvollsten Mittel nachhaltiger Entwicklungshilfe. Durch Bildungsarbeit legen die SOS-Kinderdörfer den Grundstein für soziale und wirtschaftliche Entwicklung:

  • In Afrika, Asien und Lateinamerika sind an viele SOS-Kinderdörfer eigene Schulen und Berufsbildungszentren angeschlossen. Diese stehen Kindern und Jugendlichen im Einzugsbereich der Kinderdörfer offen.
  • Die Familienhilfe der SOS-Kinderdörfer ermöglicht Kindern aus bedürftigen Familien den Schulbesuch, z. B. durch Unterstützung beim Schulgeld.
  • Durch Bildungsarbeit fördern die SOS-Kinderdörfer gezielt Mädchen und Mütter, denen das Grundrecht auf Bildung in vielen Regionen der Welt vorenthalten wird.

Entwicklungshilfe durch medizinische Versorgung

Krankheit und Armut verschärfen sich gegenseitig. Darunter leiden vor allem Kinder. Die SOS-Kinderdörfer leisten daher medizinische Entwicklungshilfe und engagieren sich im Kampf gegen Kinder- und Müttersterblichkeit sowie HIV/Aids:

  • Die SOS-Kinderdörfer betreiben in Entwicklungsländern Krankenstationen und Kliniken. So bieten wir Kindern und Familien eine medizinische Grundversorgung.
  • Darüber hinaus stellt unsere Familienhilfe die medizinische Versorgung bedürftiger Familien sicher.


 

Was unsere Entwicklungshilfe-Projekte bewirken

Um die langfristige Wirkung unserer weltweiten Arbeit zu untersuchen, führen die SOS-Kinderdörfer regelmäßig Social Impact Assessments durch. Dabei befragen wir junge Menschen, die in SOS-Kinderdorf-Familien aufgewachsen sind oder die wir zuvor mit ihren Eltern durch unsere Familienhilfe unterstützt haben. Die Ergebnisse belegen insbesondere die Wirksamkeit unserer Selbsthilfe- und Entwicklungshilfe-Projekte im globalen Süden. Den meisten Befragten ist es gelungen, sich aus der Armut zu befreien und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Vor allem Bildung und Ausbildung zahlen sich aus und wirken nachhaltig in die Zukunft.

Durch die Befragungen wissen wir:

  • 82 % der von uns unterstützten jungen Menschen haben eine weiterführende Schule oder eine Berufsausbildung abgeschlossen. Sie haben somit in den meisten Ländern ein höheres Bildungsniveau erreicht als der Landesdurchschnitt. Dies ist ein beachtlicher Erfolg für junge Menschen, die sozial benachteiligt sind.
  • 60 % der jungen Erwachsenen gehen einer qualifizierten Arbeit nach, die ihrer erworbenen Bildung und Ausbildung entspricht. Die Einkommen der Befragten liegen in vielen Ländern deutlich über dem Durchschnitt der untersten Einkommensgruppe (die unteren 20 Prozent), der sie mit hoher Wahrscheinlichkeit angehören würden, wenn sie keine Unterstützung durch die SOS-Kinderdörfer erhalten hätten.
  • 90 % können ihre Grundbedürfnisse weitgehend erfüllen: Sie sind mit ihrer Wohnsituation zufrieden, ihre Ernährung ist gesichert und sie haben Zugang zu Gesundheitsversorgung.
  • Die SOS-Kinderdörfer tragen nachweislich zur Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung bei. Beispiel: Ziel 4 "Hochwertige Bildung". Von 1949 bis zum Jahr 2030 werden mit unserer Unterstützung weltweit 5,3 Millionen junge Menschen ihren Bildungsweg erfolgreich durchlaufen haben – vom Eintritt in den Kindergarten bis zum Abschluss der Ausbildung oder eines Studiums.

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