01. Februar 2010 | NEWS

Kinderhandel in Haiti: SOS betreut und schützt verschleppte Kinder

Sie waren völlig verstört und durch Hunger und Durst entkräftet: 33 mutmaßlich verschleppte Kinder sind am vergangenen Sonntag im SOS-Kinderdorf Santo in Haiti aufgenommen worden, wo sie Schutz und Betreuung erhalten. Die Mädchen und Jungen sollten nach der Erdbebenkatastrophe illegal von Haiti in die benachbarte Dominikanische Republik gebracht werden.


In Sicherheit: 33 verschleppte Kinder werden im SOS-Kinderdorf in Haiti von SOS-Mitarbeitern betreut.
Am vergangenen Samstag stoppte die haitianische Polizei den Transport in der Nähe der Grenze. Die zehn Verdächtigen hatten keine offiziellen Papiere für die Kinder bei sich und wurden festgenommen. Die haitianische Polizei ermittelt wegen Kinderhandels.

Das haitianische Sozialministerium übergab am gestrigen Sonntag die Kinder in die Obhut des SOS-Kinderdorfs Santo in Haiti. Sie wurden sofort versorgt und medizinisch untersucht. Ein Baby schwebte zunächst in Lebensgefahr und wurde in einem nahen Krankenhaus behandelt. Oberste Priorität hat nun, Eltern und Angehörige der Kinder ausfindig zu machen und diese wieder mit ihren Familien zu vereinen.


Ein Baby schwebte in Lebensgefahr und musste in einem Krankenhaus behandelt werden.

"Ich bin kein Waisenkind!"

Mehrere Kinder erklärten, dass sie noch Eltern hätten. "Ich bin doch keine Waise", sagte etwa ein 8-jähriges Mädchen weinend. Sie glaubte, von ihrer Mutter zu wohlmeinenden Menschen auf einen Kurzurlaub geschickt worden zu sein. Die Eltern waren offenbar mit unrealistischen Versprechungen (Sommer-Camp mit Swimmingpool) dazu überredet worden, ihre Kinder einer Organisation namens "New life – children refuge" anzuvertrauen. Auf ihrer Internet-Seite bietet die Organisation an, in der Dominikanischen Republik Adoptionen zu vermitteln - ein Hotel in Strandnähe für adoptionswillige Eltern inklusive.

Kinderhandel: Vor allem unbegleitete Kinder sind gefährdet

Der Vorfall zeigt einmal mehr die Gefahren auf, denen Kinder nach Katastrophen durch Kinderhandel ausgesetzt sind. Die SOS-Kinderdörfer betonen, dass internationale Adoptionen nach Katastrophen wie in Haiti keine sinnvolle Sofort- und Nothilfemaßnahme sind. Zunächst muss jede Anstrengung unternommen werden, unbegleitete Kinder mit der eigenen Familie zusammenzuführen oder im eigenen Land eine angemessene Lösung zu finden.

Nach dem verheerenden Erdbeben in dem Karibikstaat haben die SOS-Kinderdörfer ein Nothilfe-Programm in Haiti gestartet, um bis zu 40.000 Kindern und deren Angehörigen beizustehen.

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