Vor der am heutigen Dienstag beginnenden internationalen Geberkonferenz für Gambia in Brüssel, fordern die SOS-Kinderdörfer weltweit die Teilnehmer auf, eine ausreichende finanzielle Unterstützung für die Kinder und Jugendlichen im Land zu gewährleisten. Für einen nachhaltigen und stabilen Entwicklungsprozess Gambias muss die junge Generation des Landes in besonderer Weise gefördert und in den Aufbau des Landes einbezogen werden.
Die Erwartungen an die internationale Konferenz und an die EU-Mitgliedsstaaten sind hoch, geht es doch darum, den demokratischen Transformationsprozess Gambias seit 2017 zu unterstützen. Beim Aufbau des Landes müssen die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen einen hohen Stellenwert einnehmen.
Viele Kinder können nicht zur Schule gehen
"Gambia hat eine sehr junge Bevölkerung, die jetzt Unterstützung braucht. Rund ein Viertel aller Kinder dort müssen Kinderarbeit verrichten, weil sie aufgrund der wirtschaftlichen Not ihrer Familien dazu gezwungen sind. Viele arme Kinder besuchen nicht regelmäßig die Schule", sagt Louay Yassin, Sprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit. Auch deshalb sei die Jugendarbeitslosigkeit sehr hoch. Hier müsse jetzt angesetzt werden: "Wer den Aufbau des Landes nachhaltig fördern will, muss in Chancen für die junge Generation investieren", so Yassin weiter. Jetzt seien Investition in Bildung notwendig, damit die jungen Menschen in Gambia eine Beschäftigung finden und sich ihnen eine Perspektive in ihrer Heimat bietet.
45 Prozent der Jugendlichen Gambias sind arbeitslos
Gambia zählt zu den ärmsten Ländern weltweit. Das Durchschnittsalter der rund zwei Millionen Gambier liegt bei 17 Jahren. Rund 80 Prozent der Bevölkerung sind jünger als 25 Jahre. Die Jugendarbeitslosenquote liegt bei 45 Prozent, mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze.
Die SOS-Kinderdörfer unterstützen seit 1980 notleidende Kinder in Gambia. Sie geben Kindern, die ihre Eltern verloren haben, wieder ein Zuhause und unterstützen Familien, ein selbständiges Leben aufzubauen.