39 Prozent der Bevölkerung Ruandas leben in Armut
Die Republik Ruanda liegt in Ostafrika und ist Heimat für Rund 11,3 Millionen Menschen. Die Hauptstadt Kigali ist die größte Stadt – mit derzeit über einer Million Einwohnern – wächst aber sehr rasch, weil viele Menschen auf der Suche nach einem besseren Leben dorthin ziehen.
. Die Regierung hat einige Maßnahmen ergriffen, um die Armut zu verringern, das Ausmaß von wirtschaftlichen Aktivitäten zu erweitern und die Infrastruktur des Landes zu entwickeln.
Die Armut ist in den vergangenen Jahren deutlich gesunken, aber immer noch leben mehr als 39 Prozent der Menschen in Armut. Tausende von Menschen haben keinen Zugang zu angemessenen Wohnmöglichkeiten, sauberem Trinkwasser und geeigneten sanitären Einrichtungen. Insbesondere in den ländlichen Gebieten ist die Armutsrate sehr hoch. Die meisten Menschen leben von der Landwirtschaft, für viele Familien ist es aber schwierig, ihren Lebensunterhalt davon zu bestreiten.
Viele Familien sind von HIV/AIDS und Unterernährung betroffen
Trotz der Tatsache, dass die ruandische Regierung die Bekämpfung ansteckender Krankheiten zu einer nationalen Priorität erklärt hat, bleibt HIV/AIDS nach wie vor eins der größten Probleme der Gesundheitsfürsorge. Rund 2,9 Prozent der Bevölkerung ist betroffen, das bedeutet, dass das Leben vieler Familien und Kinder von dieser Krankheit geprägt ist. In den vergangenen Jahren, hat sich allerdings der Zugang zu anti-retroviralen Therapien verbessert.
Obwohl sich die allgemeine Gesundheit der Menschen in Ruanda verbessert hat, stellt Unterernährung nach wie vor ein Problem dar. Rund 44 Prozent der Kinder, zumeist aus den ländlichen Gebieten, erhalten nicht die nötige Ernährung, die sie für ihre Entwicklung benötigen.
Kinder brauchen Schutz
Geschätzte 590.000 Kinder wachsen ohne ihre Eltern auf und viele sind vom Verlust der elterlichen Fürsorge bedroht.
Die Kindersterblichkeitsrate in Ruanda für Kinder unter 5 Jahren liegt immer noch bei einer hohen Rate von 50 bei 1.000 Lebendgeburten. Rund 27.000 Kinder leben mit HIV/AIDS.
Die meisten Kinder besuchen die Grundschule, aber nur wenige beenden sie. Rund 29 Prozent der ruandischen Kinder müssen arbeiten, um zum Familieneinkommen beizutragen.
SOS-Kinderdorf in Ruanda
SOS-Kinderdorf ist seit 1978 in Ruanda tätig. Wir evaluieren zurzeit, auf welche Art und Weise wir gefährdete Kinder und Familien in Ruanda am besten unterstützen können. Die nationale Kinderbetreuungspolitik bekräftigt, dass Kinder ohne elterliche Betreuung bei Familienmitgliedern aufwachsen sollen, wenn immer dies möglich und im besten Interesse des Kindes ist. Viele Jahre lang hat SOS-Kinderdorf elternlose Kinder in SOS-Kinderdorf-Familien betreut. Angesicht der Kinderbetreuungspolitik spielt SOS-Kinderdorf aber derzeit eine Schlüsselrolle und arbeitet mit der Regierung zusammen, um zu beurteilen, ob Kinder in unserer Obhut nun zu ihren Familien zurückkehren können. Ist dies möglich, werden wir sie während der Übergangs- und Anpassungsphase unterstützen.
Familien stärken: Wir arbeiten mit lokalen gemeindebasierten Organisationen zusammen, um Familien zu unterstützen und sie vor dem Auseinanderbrechen zu bewahren. Wir gewährleisten Zugang zu medizinischen Dienstleistungen und Bildung. Wir bieten auch Schulungen für Erwachsene an, damit sie Arbeit finden oder ihr eigenes Business starten können. Wir bieten auch Elternberatung.
Betreuung in SOS-Kinderdorf-Familien: SOS-Kinderdorf bietet weiterhin die direkte Betreuung von Kindern in SOS-Kinderdorf-Familien an, zumindest solange, bis ein permanentes Zuhause für sie gefunden wird.
Unterstützung für junge Menschen: Wir unterstützen junge Menschen, auf ihrem Weg in ein selbständiges Leben. Wir bieten ihnen Schulungen an und stellen den Kontakt mit lokalen Geschäften her, damit sie Berufserfahrungen sammeln können.
Unterstützung für Straßenkinder: Wir kümmern uns um Straßenkinder, damit sie sich an eine stabile Lebensweise gewöhnen. Wenn immer es möglich ist, arbeiten wir mit den Herkunftsfamilien der Kinder und unterstützen diese, damit sie wieder zusammen leben können.
Psychische Gesundheit: Im Jahr 2017 hat SOS-Kinderdorf begonnen, die psychische Gesundheit von Kindern und jungen Erwachsenen zu verbessern. Neben der Ausbildung im Bereich psychischer Gesundheit und von Fachkräften in der Betreuung bieten wir auch Beratungen an.