19. November 2020 | NEWS

Tag der Kinderrechte

Corona-Pandemie gefährdet Kinder in allen Lebensbereichen und ihr Wohlergehen muss Leitbild der deutschen Entwicklungszusammenarbeit werden

Steigende Armut, geschlossene Schulen, familiäre Gewalt: Zum Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November warnen die SOS-Kinderdörfer davor, dass die Corona-Pandemie und ihre Folgen das Leben von Millionen Kindern weltweit in allen Lebensbereichen bedroht.

Besonders in den armen Ländern stünden die Entwicklungschancen einer ganzen Generation auf dem Spiel. Christian Neusser, Kinderrechtsexperte der SOS-Kinderdörfer, sagt: "Die Ausmaße sind tiefgreifend. Denn es geht ja nicht nur um die Verletzung einzelner Kinderrechte, sondern um eine ganze Kette: Armut zum Beispiel zieht Krankheit, Kinderarbeit oder den Verlust der Bildung nach sich."

Anstieg von Kinderarmut

Es sei zu befürchten, dass in Folge der Pandemie die extreme Kinderarmut massiv ansteigen werde. Bis zu 150 Millionen Kinder könnten nach UN-Angaben in extreme Armut geraten – zusätzlich zu den vielen hundert Millionen Kindern, die bereits vorher betroffen waren.

Weltweit konnten zeitweise 1,5 Milliarden Kinder nicht die Schule besuchen. Vor allem in ärmeren Ländern sei damit zu rechnen, dass viele Schüler nie wieder in die Schule zurückkehren werden, weil ihre Familien zu arm sind. "Zahlreiche Kinder gehen jetzt zur Arbeit anstatt in den Unterricht. Ihre Zukunft ist bedroht", so Neusser. Fortschritte, die in den letzten Jahrzehnten für Kinder erreicht worden seien, drohten zunichte gemacht zu werden.

Mehr häusliche Gewalt

Auch die familiäre Gewalt und Vernachlässigung steige in Folge von erhöhtem Stress und neuer Armut. Betroffene Kinder hätten aufgrund der Schließung von Betreuungseinrichtungen keine Chance, sich Unterstützung zu holen und seien von sozialen Hilfsangeboten ausgeschlossen.

"In der Krise wird deutlich: Versorgung, Schutz und Bildung von Kindern müssen Hand in Hand gehen. All dies ist wichtig für die Entwicklung der jungen Menschen. Internationale Organisationen und nationale Regierungen müssen sich dafür einsetzen, dass diese Rechte tatsächlich umgesetzt werden – für sämtliche Jungen und Mädchen weltweit", sagt Neusser. Auch Deutschland sei hier in der Verantwortung: "Die Kinderrechte müssen klares Leitbild der deutschen Entwicklungszusammenarbeit werden!"

SOS-Kinderdörfer kämpfen für Kinderrechte

Die SOS-Kinderdörfer setzen sich seit Jahrzehnten weltweit für die Umsetzung der Kinderrechte ein. Sie geben verlassenen Kindern wieder ein Zuhause und unterstützen Familien, damit Kinder Armut und Not dauerhaft hinter sich lassen können.

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