18. November 2024 | NEWS

Kinder werden zunehmend ihrer Rechte beraubt

Internationaler Tag der Kinderrechte am 20. November

München – In immer mehr Ländern werden Kinder ihrer Rechte beraubt. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer weltweit zum internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November hin. Boris Breyer, Pressesprecher der Hilfsorganisation, sagt: "Jeder dritte Mensch auf der Welt ist unter 18 Jahre alt – trotzdem sind Kinder weiterhin die gefährdetste Bevölkerungsgruppe ihre Rechte werden vielfach missachtet. Wir schulden ihnen mehr Schutz, mehr Förderung und mehr Mitspracherecht."

Gemäß dem ,KidsRights Index 2024‘ findet die Einhaltung der Kinderrechte in Afghanistan und im Südsudan am wenigsten Beachtung. Weltweit bewirkt die Polykrise, dass sich Kinderrechtsverletzungen gegenseitig verstärken. Sie reichen von Vernachlässigung, Diskriminierung, Gewalt und Vertreibung, über Ernährungsunsicherheit, Ausbeutung und Missbrauch bis hin zur Tötung.

Weltweit werden Kinder vielfach ihrer Rechte beraubt. Die SOS-Kinderdörfer setzen sich dafür ein, dass sich dies ändert. In Bawana, Indien, werden Kinder zum Beispiel mit Bildungsangeboten unterstützt. Foto: Lydia Mantler
  • Durch den Klimawandel ausgelöste Wetterextreme rauben Familien im globalen Süden zunehmend die Existenzgrundlage. Das erhöht ihr Armutsrisiko, was vielfach zur Folge hat, dass Kinder Hunger leiden, keinen Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung haben und die elterliche Fürsorge verlieren.  
  • Infolge von Kriegen und Konflikten werden Kinder vertrieben, verletzt, getötet oder als Kindersoldat:innen rekrutiert. Kinderrechtsverletzungen in bewaffneten Konflikten sind im letzten Jahr um 21 Prozent gestiegen. Laut Schätzungen wurden seit Oktober 2023 allein in Israel und im Gazastreifen 8000 Kinder getötet.
  • Aufgrund von Wirtschaftskrisen und steigender Lebensmittelpreise können viele Kinder nicht zur Schule gehen, weil sie zum Lebensunterhalt ihrer Familie beitragen müssen. In Subsahara-Afrika sind etwa 23 Prozent aller Kinder und Jugendlichen von Kinderarbeit betroffen. Die Hälfte aller arbeitenden Kinder weltweit leidet unter gefährlichen oder gesundheitsschädlichen Arbeitsbedingungen.
  • Kinder und Jugendliche, deren sexuelle Orientierung von der Norm abweicht, sind in vielen Ländern von Gewalt und sozialer Ausgrenzung betroffen. Sie verlieren häufiger als andere die elterliche Fürsorge, erfahren mehr Gewalt, müssen öfter die Schule abbrechen. Homosexualität ist immer noch in 77 Ländern verboten, in 11 Ländern reichen die Gesetzesvorgaben bis zur Todesstrafe.

So helfen die SOS-Kinderdörfer:

Die SOS-Kinderdörfer machen sich weltweit für die Einhaltung der Kinderrechte stark und achten auch bei den eigenen Programmen streng auf deren Wahrung. Die Hilfsorganisation unterstützt junge Menschen in ihrem Recht auf Meinungsäußerung und Teilhabe. Weltweit gibt es Kinder-Gremien, die in Entscheidungsprozesse der Hilfsorganisation eingebunden werden. In Zusammenarbeit mit Regierungen engagieren sich die SOS-Kinderdörfer dafür, die Qualität alternativer Betreuungssysteme zu verbessern, damit Kinder ohne elterliche Fürsorge in einem familiennahen Zuhause aufwachsen, nicht in anonymen Kinderheimen.

Stampfen für den Frieden

Auch mit ihrer Aktion „Stomping for Peace“ machen die SOS-Kinderdörfer auf die Bedeutung der Kinderrechte aufmerksam und fordern insbesondere die Einhaltung von Artikel 38 der UN-Kinderrechtskonvention. Darin geht es um den Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten. Der Artikel unterstreicht die Verantwortung der Staaten, für ihre Sicherheit zu sorgen.

Mehr als 30 Ländervereine der SOS-Kinderdörfer sind bereits Teil der Bewegung. Tausende Kinder und Jugendliche haben weltweit gestampft und ihre Stimme erhoben. Am 20. November 2024 – dem Tag der Kinderrechte – wird ihre Botschaft den Vereinten Nationen in New York übergeben.

Weitere Infos auf der Seite der SOS-Kinderdörfer: https://www.sos-kinderdoerfer.de/stomping-for-peace

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