Ein gutes Gefühl!

Wer soll unser Geld kriegen? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Konfirmanden gegen Ende ihres Vorbereitungsjahres. Dass die Jugendlichen aus Neuenbürg und Keltern bei Pforzheim einen Teil des Geldes, das sie zur Konfirmation geschenkt bekommen würden, spenden wollten, war klar. „Das ist schon seit vielen Jahren Tradition bei uns“, sagt die 14jährige Maraya Dharsono. Nur: an wen? Maraya Dharsono machte den entscheidenden Vorschlag: „Mein Vater kommt aus Indonesien, meine Oma lebt noch dort auf Java.“ Bei einem Besuch wurden sie auf das SOS-Kinderdorf Lembang aufmerksam und informierten sich über dessen Arbeit für Kinder in Not. „So schlug ich vor, unser Geld dorthin zu geben.“

Überschwängliche Freude im Kinderdorf

Die anderen Jugendlichen waren sofort dafür. Im Konfirmandenunterricht hatten sie über die Bibel gesprochen, über die Zehn Gebote und die Bedeutung des Glaubens in der heutigen Zeit, nun setzten sie ihren Glauben ganz real um. Jeder entschied, wie viel er geben wollte, und es kam eine beachtliche Summe zusammen. Für Maraya und viele andere war dies – „mal abgesehen von den Gaben für den Opferkasten nach dem Gottesdienst“ – die erste eigene größere Spende. „Ein gutes Gefühl“, sagt sie.

Marayas Eltern unterstützen die SOS-Kinderdörfer bereits seit längerer Zeit, nun überlegt die Familie, eine Patenschaft für ein Kind im SOS-Kinderdorf Lembang zu übernehmen. Maraya ist dafür. Die Kontakte nach Indonesien sind eng: Marayas älteste Schwester ist sogar dorthin gezogen, für Maraya selbst ist Indonesien immer wieder ein „wunderschönes Urlaubsland“. Erst kürzlich waren die Eltern wieder dort, auch im Kinderdorf, und haben das Geld der Jugendlichen aus Baden-Württemberg persönlich abgegeben, dazu ein großes Plakat mit Fotos und Grüßen der Jungen und Mädchen. Die Dorfleiterin habe sich überschwänglich gefreut, erzählten Marayas Eltern. Das Poster habe sie gleich aufgehängt, damit es alle Kinder sehen konnten.