Preševo / München - Angesichts des bevorstehenden Winters warnen die SOS-Kinderdörfer weltweit vor einer Flüchtlingstragödie auf dem Balkan. "Wenn jetzt nichts geschieht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis das erste Flüchtlingskind an einem Grenzübergang oder in einem Flüchtlingszug an einer Lungenentzündung stirbt", sagte SOS-Mitarbeiterin Katharina Ebel nach ihrer Rückkehr von der serbisch-mazedonischen Grenze.
Am Grenzübergang im serbischen Preševo stehen täglich tausende Flüchtlinge Schlange, um bei der Einreise in Serbien registriert zu werden. "Die Flüchtlinge warten stundenlang ungeschützt im Regen und viele der Kinder sind krank – wenn der Winter kommt, dann ist das gerade für Babys lebensbedrohlich", so die SOS-Mitarbeiterin.
Behörden und Helfer seien durch die hohe Zahl durchreisender Flüchtlinge überfordert. "Es werden dringend beheizbare winterfeste Zelte oder Wohncontainer benötigt sowie mobile Hilfsteams, die entlang der Flüchtlingsroute schnell vor Ort sein können", sagte SOS-Mitarbeiterin Ebel. Auch der Grenzzaun an der ungarisch-kroatischen Grenze drohe die Flüchtlingskrise auf dem Balkan zu verschärfen.
Die SOS-Kinderdörfer in Serbien verstärken ihre Nothilfe: SOS-Mitarbeiter versorgen Kinder und Familien auf der Flucht mit Hilfsgütern wie Kleidung oder Babynahrung. Die Kinderhilfsorganisation richtet zudem Nothilfe-Kitas für kleine Kinder und Mütter ein und bietet medizinische Hilfe.
München, 15.10.2015
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Louay Yassin
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