Ich bin in meinem Leben reich beschenkt worden: Seit ich jung bin, hatte ich den Drang, die Welt zu bereisen – auf abenteuerliche Weise, meist mit dem Rucksack. Dieser Wunsch erfüllt sich bis heute.
Wo ich kann, suche ich den Kontakt mit Kindern. Sie ziehen mich magisch an. Im letzten Dorf vor dem Mount Everest habe ich mit Kindern auf der Straße Walzer getanzt. Gleich daneben hat ein Mädchen im offenen Kanal Geschirr gewaschen. Not und Elend waren unübersehbar. In Afrika habe ich Schulen besucht, das waren Bretterbuden und die Schüler haben ihre Rechenaufgaben mit Stöckchen in den Lehmboden geritzt. Trotzdem waren sie fröhlich, weil sie zur Schule gehen durften. Ich fand das unendlich berührend!
Schon meine Mutter hat sich für SOS engagiert. Trotzdem habe ich mich genau informiert, bevor ich mein Testament zugunsten der SOS-Kinderdörfer gemacht habe. Ich hatte eine eigene Firma im Yachtcharterbereich und habe sehr viel gearbeitet. Deshalb ist es ist mir wichtig, dass mein Erbe achtsam eingesetzt wird.
SOS hat mich überzeugt: die engagierten Mitarbeiter, die einfachen, aber liebevoll eingerichteten Räumlichkeiten und die Transparenz im Umgang mit Spendengeldern. Bei einer Veranstaltung habe ich den Vorstand von SOS kennengelernt, der damals gesagt hat, man dürfe ihn alles fragen, auch, was er verdient. Das fand ich toll! Mir gefällt auch, dass SOS offen für Neues ist und neben den Kinderdörfern zum Beispiel die SOS-Familienstärkung entwickelt hat, die verhindern, dass Familien auseinanderfallen.
Ich selbst habe leider keine Kinder. Der Gedanke, dass mein Nachlass nach meinem Tod sinnvoll weiterwirkt und noch mehr Kinder Zugang zu Bildung erhalten, erfüllt mich jetzt schon mit großer Freude. Ich bekomme viel mehr zurück als ich gebe. Neben der Geborgenheit in der Familie ist Bildung das Wichtigste.
Ich weiß, das ist etwas kindisch, aber manchmal stelle ich mir vor, dass ich einmal auf einer Wolke sitze und hinunterschaue auf eine Schule in Afrika, die voll ist mit Kindern. Das müsste wunderschön sein!