13. Oktober 2020 | NEWS

Bergkarabach-Konflikt: "Kinder sind traumatisiert!"

SOS-Kinderdorf in Armenien nimmt geflüchtete Jungen und Mädchen auf

Jerewan/Baku - Das SOS-Kinderdorf Kotayk in Armenien hat 57 Jungen und Mädchen aufgenommen, die im Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan ihr Zuhause verloren haben.

Ein Großteil der Kinder sei von seinen Familien getrennt worden, einige seien zusammen mit ihren Müttern aufgenommen worden, berichtet Spartak Sargsyan, Leiter der Hilfsorganisation in Armenien. Der Zustand der Jungen und Mädchen sei besorgniserregend. "Sie sind verängstigt und traumatisiert. Mehrere Kinder haben aufgrund ihrer aktuellen Erlebnisse aufgehört zu sprechen", sagt Sargsyan. Sie bräuchten dringend psychologische Unterstützung.

Zehntausende Vertriebene

Seit der langjährige Konflikt um die Region Bergkarabach Ende September erneut ausgebrochen ist, seien bereits 20.000 Kinder, Frauen und alte Menschen vertrieben und 500 Menschen getötet worden, darunter auch Kinder. Sollten die Gefechte weiter eskalieren, befürchtet die Hilfsorganisation, dass noch deutlich mehr Menschen ihr Zuhause verlieren. Sicherheit und Wohl der Kinder seien in Gefahr.

Hilfe der SOS-Kinderdörfer

Die SOS-Kinderdörfer sind seit den 90er-Jahren sowohl in Aserbaidschan als auch in Armenien aktiv. In Aserbaidschan unterstützt die Organisation unter anderem Familien in der Grenzregion zu Bergkarabach. "Unsere Mitarbeiter sind im ständigen Austausch mit den Familien", sagt Rashad Huseynov, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Aserbaidschan. Auch auf armenischer Seite hielten SOS-Mitarbeiter intensiven Kontakt mit den betreuten Familien. Sie seien in großer Sorge und würden per Telefon psychologisch betreut. In beiden Ländern bereiten die SOS-Kinderdörfer aktuell Nothilfe-Maßnahmen vor. Unter anderem sollen zusätzlich rund 100 vertriebene Kinder und Eltern aufgenommen und bis zu 3.500 weiteren Menschen geholfen werden - zum Beispiel mit Lebensnotwendigem wie Nahrung und der Unterbringung in temporären Notunterkünften.

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