28. April 2020 | NEWS

DOK.fest: SOS-Dokumentarfilmpreis für "Copper Notes of a Dream"

Aufwachsen in den Ruinen von Damaskus: Malook und seine Freunde haben dennoch Träume. Szene aus "Copper Notes of a Dream".

Der iranische Regisseur Reza Farahmand erhält mit seinem Film "Copper Notes of a Dream" den Dokumentarfilmpreis der SOS-Kinderdörfer weltweit. Der Film, der beim beim DOK.fest München @home (6. bis 24. Mai) gezeigt wird, erzählt von dem zehnjährigen Malook, der mit seiner Schwester in einem Vorort von Damaskus lebt, der im syrischen Bürgerkrieg völlig zerstört wurde. Dennoch wachsen in Malook Hoffnungen und Träume heran: Er will Sänger werden und plant gemeinsam mit seiner Schwester ein Konzert mit professionellen Musikern. Um Geld dafür zu verdienen, ziehen sie und ihre Freunde die Kupferdrähte aus den Wänden der leerstehenden Gebäude. 

Preisträger Reza Farahmand hat an der Kunsthochschule in Teheran studiert, er hat zudem einen Abschluss in Agrartechnik. Zu seinen früheren Filmen gehören "Women with Gunpowder Earrings" und "Forgotten Childhood". Reza Farahmand steht für Video- und Telefoninterviews zur Verfügung. Der Dokumentarfilmpreis der Hilfsorganisation wird beim DOK.fest München bereits zum siebten Mal vergeben. Er ist mit 3000 Euro dotiert und wird gestiftet von B.O.A. Videofilmkunst.

"Kleine Alltagsszenen werden zu bedeutsamen Gesten"

Laut Begründung der hochkarätig besetzten Jury gelingt es Reza Farahmand, den Zuschauer eindringlich in die Lebenswelt von Kindern in Kriegs- und Krisengebieten mitzunehmen. "Auf Augenhöhe begleitet die Kamera Malook und seine Freunde. Kleine Alltagsszenen werden so zu bedeutsamen Gesten. Sie zeigen, wie viel Würde in jedem Kinder-, in jedem Menschenleben steckt und seien die Bedingungen und Umstände auch noch so widrig. All das berührt zutiefst, ohne dass uns dabei ein Gefühl von Voyeurismus beschleicht. Mit bildgewaltiger Kamera fängt Reza Farahmand die zerbombten Häuser und Städte ein und erzählt dramaturgisch stringent von der Hoffnung der Kinder auf eine bessere Zukunft."

Zur Jury gehörten Schauspielerin Michaela May, Prof. Dr. Dr. h.c. Heribert Prantl (ehemaliges Mitglied der Chefredaktion, nun Kolumnist und Autor der Süddeutschen Zeitung), Michaela Braun (Stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats und des Personalausschusses der SOS-Kinderdörfer weltweit), Timo Großpietsch (Dokumentarfilmer und Redakteur), Roman Karz (General Manager Fox Networks Group Germany GmbH), Christine Kehrer (Leiterin Bewegtbild der SOS-Kinderdörfer weltweit), Wolfram Kons (Gesamtleiter RTL Charity, Vorstand Stiftung RTL, TV-Journalist) und Martin Kowalczyk (BR-Dokumentarfilmredakteur).

Zum Anhören: Interview mit Heribert Prantl

Vom 6. bis 24. Mai auf DOK.fest München @home

Aufgrund der Pandemie-bedingten Ausgangsbeschränkung findet die Preisverleihung beim DOK.fest München @home diesmal online statt: Auf dokfest-muenchen.de wird am Samstag, 9. Mai, um 20 Uhr eine Verleihung der Top-Preise zu sehen sein. Im Herbst wird der Preis dann nochmals in einem Münchner Kino überreicht, Datum und Ort werden rechtzeitig bekanntgegeben. Der Film „Copper Notes of a Dream” ist vom 6. bis 24. Mai beim DOK.fest München @home zu sehen: dokfest-muenchen.de

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