Klimawandel, Folgen der Pandemie, Krieg in der Ukraine, Aufstände im Iran, Erdbeben in Syrien und der Türkei – Kinder und Jugendliche heute leben in einem Gefühl der Dauerkrise. Wohl nie zuvor wuchsen Kinder in einer Zeit auf, in der sich so viele schwerwiegende Krisen überlagerten.
Kinder und Jugendliche treffen diese Krisen in einer empfindlichen Phase der Persönlichkeitsentwicklung, in der sie eigentlich Geborgenheit, Schutz und Vertrauen in die Welt brauchen, um gesund erwachsen werden zu können.
So berichten Kinder in Deutschland von Angst, Überforderung, dem Gefühl, die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren und nicht gehört zu werden. Und Millionen Kinder, die in armen Ländern aufwachsen, sind schon heute von Hungersnöten, Naturkatastrophen, Flucht, Krieg, Ausgrenzung und Armut in ihrer Existenz bedroht.
Auswirkungen von Krisen auf Kinder
Die SOS-Kinderdörfer weltweit wollen in dieser schwierigen Zeit auf die Lebenswirklichkeiten von Kindern auf der ganzen Welt aufmerksam machen und zeichnen deshalb auch in diesem Jahr Filmemacher aus, die diese Geschichten in ihren Dokumentarfilmen erzählen. Nicht alle Filme beschäftigen sich mit den Auswirkungen von Krisen auf das Leben von Kindern, viele sind hoffnungsfroh und erzählen von der erstaunlichen Widerstandskraft, die so nur Kinder innehaben. 2023 wird der SOS-Dokumentarfilmpreis beim DOK.fest München bereits zum 10. Mal verliehen. Die Auszeichnung ist mit 3.000 Euro dotiert, wird von B.O.A. Videofilmkunst gestiftet.
Notstand von Kindern weltweit
Barbara Gruner, Vorständin der Hilfsorganisation in München, sagt: "Eltern wünschen ihren Kindern in der Regel ein schönes, erfülltes, möglichst sorgenfreies Leben – ihnen dieses zu ermöglichen, ist in diesen Krisenzeiten weltweit so schwer geworden wie nie zuvor. Umso wichtiger ist es, dass dieser Notstand der Kinder national und international als das behandelt wird, was er ist- das drängendste aller Probleme."
"Umso mehr freuen wir uns, dass wir engagierte Filmemacher auch dieses Jahr wieder mit dem SOS-Dokumentarfilmpreis auszeichnen können. Die Filme bringen uns kindliche Lebenswelten weltweit nahe und lenken den Blick auf ganz unterschiedliche Weise auf die Situation, in der sich die Kinder dieser Welt gerade befinden. Es ist an uns Erwachsenen, dass die Kinder wieder Vertrauen in ihre Mitmenschen, die Wirtschaft, Politik und Zukunft aufbauen können."
Jury des SOS-Dokumentarfilmpreises
Die Jury des SOS-Dokumentarfilmpreises ist hochkarätig besetzt. Im Gremium sitzen Prof. Dr. Heribert Prantl (Ehem. Mitglied der Chefredaktion, nun Kolumnist und Autor der Süddeutschen Zeitung), Michaela May (Schauspielerin), Thilo Kasper, Leiter der Content-Strategy für die ARD Mediathek im Bereich Dokumentation und Reportage; Sophie von Uslar Produzentin und Geschäftsführerin von Hager Moss Film, Michaela Braun (Mitglied des Fördervereins der SOS-Kinderdörfer weltweit und Christine Kehrer (Leitung Bewegtbild der SOS-Kinderdörfer weltweit).
DOK.fest München 2023
Das DOK.fest München zählt zu den großen Filmfestivals in Europa für den internationalen, künstlerisch anspruchsvollen und gesellschaftlich relevanten Dokumentarfilm. Das Publikumsfestival findet in diesem Jahr vom 4. bis 14. Mai 2023 statt. Der SOS-Dokumentarfilmpreis wird im Rahmen der großen Preisverleihung am 13. Mai 2023 verliehen. 14. Mai 2023 wird der SOS-Preisträgerfilm im Münchner noch einmal der Öffentlichkeit präsentiert. Die Filme können ab dem 8. Mai bis zum 21. Mai auch online angesehen werden.