13. September 2020 | NEWS

Flüchtlingslager Moria durch Brand zerstört – Jetzt spenden!

"Kinder sind in furchtbarem Zustand"

Popi Gkliva, Nothilfekoordinatorin der SOS-Kinderdörfer in Griechenland, berichtet, was nach dem verheerenden Brand im Flüchtlingslager Moria vor Ort geschieht:

"Während die EU-Staaten über die Zahl der Menschen diskutieren, die sie aufnehmen wollen, eskaliert auf Lesbos die Verzweiflung. Einige Jungen und Mädchen sind in den Unruhen verlorengegangen und werden immer noch vermisst. Andere sind mit Eltern unterwegs, die selbst schwer traumatisiert, hoffnungslos und verängstigt sind. Nachdem ihre Zelte und Behausungen abgebrannt sind, haben sie nun die fünfte Nacht im Freien verbracht, suchen verzweifelt nach einem sicheren Ort, an den sie gehen können. Ihnen fehlt es an Nahrung, Wasser und Schutz. Familien und Kinder schlafen am Straßenrand, auf Parkplätzen, Feldern und Friedhöfen.

Nach dem Feuer im Camp Moria: 12.000 Menschen sind obdachlos, darunter auch viele Kinder und ihre Familien.

Unser Team auf Lesbos hat obdachlose Familien sofort mit Decken, Matratzen, Hygieneartikeln und Windeln für die Kleinsten versorgt. Aktuell ist unsere wichtigste Aufgabe, den Kindern Halt zu geben und ihnen zu helfen, Angst und Stress abzubauen. Aber wegen der Spannungen zwischen Einheimischen und Flüchtlingen, wird auch die Arbeit für uns Helfer immer gefährlicher, wir werden angegriffen und beleidigt, setzen aber unsere Arbeit vorsichtig fort.

Wir stehen auch bereit, unbegleitete Kinder aufzunehmen, die dringend ein Zuhause benötigen nach dieser Katastrophe. Diese Kinder haben bereits einmal alles verloren und Furchtbares hinter sich, und nun müssen sie wieder um ihr Leben fürchten. Wir müssen und wollen jetzt für sie da sein!"

Die SOS-Kinderdörfer unterstützen Familien und Kinder auf Lesbos kontinuierlich seit vielen Jahren.

 

Hilfe für Kinder in Griechenland

Geben Sie Flüchtlingskindern und griechischen Familien Hoffnung und eine Perspektive! 

 

Moria: "Die Verzweiflung wächst"

In der Nacht zum 9. September haben starke Brände das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos völlig zerstört. 12.000 Menschen wurden obdachlos, darunter auch unbegleitete Kinder.

"Die Feuer sind mittlerweile gelöscht, aber die Situation ist völlig außer Kontrolle. Die Menschen harren teilweise seit Jahren in dem Lager aus und sind in einem schrecklichen Zustand: Erschöpft, müde und verzweifelt. Die Grenze des Ertragbaren ist schon lange erreicht. Seit Jahren rechnen wir damit, dass die Situation eskaliert. Das ist eine Katastrophe mit Ansage", sagt Popi Gkliva, SOS-Nothilfekoordinatorin in Griechenland.

Kinder komplett vernachlässigt

Besonders dramatisch sei die Situation der Kinder. Popi Gkliva sagt: "Sie sind in einem schlimmen Zustand, das Ausmaß an Vernachlässigung ist unbeschreiblich." Vielfach seien ihre Eltern depressiv und hoffnungslos und könnten ihre Kinder kaum unterstützen. Auch die griechischen Bewohner der Insel seien mit der Situation überfordert, bereits im Winter war es zu Spannungen zwischen Einheimischen und Geflüchteten gekommen. Popi Gkliva sagt: "Stress und Anspannung sind auf beiden Seiten groß und nach unseren Informationen kommt es bereits zu Konflikten!" Eine weitere Eskalation sei nicht auszuschließen.

Camp Kara Tepe ausgelastet

Dieses Bild hat ein Flüchtlingskind nach dem Brand in Moria gemalt. 

Popi Gkliva rechnet damit, dass nun ein Großteil der Menschen im zweiten Flüchtlingslager auf Lesbos, dem Camp Kara Tepe, unterkommen könnte, wo die SOS-Kinderdörfer Kinder und Familien seit Jahren kontinuierlich unterstützen. Doch auch dort sei man längst am Rande des Machbaren.

Hilfe vor allem für unbegleitete Kinder

George Protopapas, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Griechenland, sagt: "Wir müssen jetzt mehr denn je an der Seite der Kinder stehen und dafür Sorge tragen, dass sie diese furchtbare Situation überleben!"

Die SOS-Kinderdörfer haben bereits mit Nothilfemaßnahmen begonnen, Matratzen und Decken verteilt und stehen im Austausch mit den griechischen Behörden, um die Menschen bestmöglich unterstützen zu können.

 

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