Vor dem Sondergipfel der EU-Chefs zur Flüchtlingskrise am Mittwoch appellieren die SOS-Kinderdörfer weltweit an die Politik: "Wir müssen die Fluchtursachen in den Herkunftsländern bekämpfen, nicht verzweifelte Menschen an Grenzzäunen", sagte SOS-Pressesprecher Louay Yassin am Dienstag in München.
Nach dem Treffen der EU-Innen- und Justizminister am Dienstag folgt am Mittwoch der EU-Sondergipfel der 28 Staats- und Regierungschefs, um über die Flüchtlingskrise zu beraten.
"Angesichts des aktuellen Flüchtlingselends muss Europa seine humanitäre Hilfe an mehreren Brennpunkten verstärken: direkt im Bürgerkriegsland Syrien, in dessen Nachbarländern, die die meisten syrischen Flüchtlinge aufgenommen haben, und in den Transitländern an der EU-Grenze, wo die Flüchtlingskrise besonders dramatisch ist", so SOS-Pressesprecher Yassin.
"Wenn wir Fluchtursachen langfristig bekämpfen wollen, müssen wir aber auch die Perspektiv- und Chancenlosigkeit vor allem der jungen Generation in armen Ländern bekämpfen."
Die SOS-Kinderdörfer in Mazedonien und Serbien haben Nothilfeaktionen für Flüchtlingsfamilien und unbegleitete Kinder gestartet. In Syrien sowie im Libanon leistet die Kinderhilfsorganisation bereits seit Jahren humanitäre Hilfe. Weltweit engagieren sich die SOS-Kinderdörfer in den Herkunftsländern durch nachhaltige Bildungs- und Entwicklungsprojekte.