30. Mai 2024 | NEWS

Internationaler Kindertag am 1. Juni

Mehr als 400 Millionen Kinder wachsen in bewaffneten Konflikten auf

München - 400 Millionen Kinder wachsen in einem Umfeld von Krieg oder bewaffneten Konflikten auf. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer anlässlich des internationalen Kindertags am 1. Juni hin. Boris Breyer, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit, sagt: "Die Zahl der Kriege weltweit hat einen neuen Höchststand erreicht. Kinder und Jugendliche sind während kriegerischer Auseinandersetzungen vielen Gefahren ausgesetzt. Krieg und Flucht bedeuten für alle Betroffenen einen tiefgreifenden Kontrollverlust, Kinder aber sind besonders vulnerabel. Wir müssen alles daransetzen, sie zu schützen."

Die Zahl der Kriege weltweit hat einen neuen Höchststand erreicht. Auf den Bildern der Kinder in der Ukraine wird diese Lebenswirklichkeit sichtbar. Foto: Katerina Ilievska

Gemäß UN-Zahlen kam es zwischen 2005 und 2022 zu mindestens 315.000 massiven Kinderrechtsverletzungen während kriegerischer Konflikte. Krieg und Flucht können für Kinder und Jugendlichen lebensbedrohliche Folgen haben und ihr ganzes Leben beeinflussen.  

 

Die Gefahrenlage ist vielfältig und umfangreich:  

  • Kinder werden getötet oder schwer verletzt.
  • Kinder und Jugendliche verlieren ihre Eltern oder Betreuungspersonen oder werden von ihnen getrennt.
  • Kinder verlieren ihr Zuhause - sind gezwungen zu flüchten.
  • Kinder sind aufgrund von Lebensmittelknappheit unterernährt.
  • Kinder sind Missbrauchserfahrungen ausgesetzt, erleiden Formen sexueller Gewalt, werden entführt oder zwangsverheiratet.
  • Kinder werden von einer Konfliktpartei rekrutiert.
  • Kinder haben keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung und zu Bildung, weil Angriffe auf die Infrastruktur - auf Krankenhäuser, Schulen und andere Bildungseinrichtungen - dies verhindern.
  • Das psychische Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen kann wegen der erlittenen Erfahrungen und Kriegstraumata kurz- und langfristig massiv erschüttert werden. Das Erlebte kann etwa Angst-, Entwicklungs- und Bindungsstörungen auslösen. Von den psychischen Langzeitfolgen können Kinder ein Leben lang betroffen sein, auch können diese transgenerational wirken.

 

So helfen die SOS-Kinderdörfer weltweit:  

Die SOS-Kinderdörfer weltweit arbeiten den Gefahren für Kinder und Jugendliche in Konfliktgebieten und auf der Flucht mit zahlreichen Maßnahmen entgegen:  

Die Hilfsorganisation richtet in Krisengebieten Kinderschutzzentren ein, kindgerechte Räume, in denen Kinder und Jugendliche psychologisch erstbetreut und gestärkt werden. Dort erhalten sie auch ausgewogene Mahlzeiten, gesundheitliche Untersuchungen, provisorischen Unterricht sowie Spiel- und Freizeitangebote.  

Kinder, die keine Angehörigen mehr haben oder die unbegleitet fliehen, können in einem SOS-Kinderdorf ein neues Zuhause finden. Familien, die auf der Flucht getrennt wurden, versuchen die SOS-Kinderdörfer in Kooperation mit Behörden wieder zusammenzuführen.  

Im Rahmen der humanitären Hilfe sowie bei langfristigen Hilfsmaßnahmen unterstützen die SOS-Kinderdörfer psychologisch. So leisten etwa mobile Notfall-Teams von Psychologen und Psychologinnen vor Ort Hilfe, bei Erholungsaufenthalten mit pädagogischen und therapeutischen Angeboten können Kinder neue Kraft schöpfen und Kinder, die besonders schwer betroffen sind, erhalten individuell langfristige Therapien.  

 

 

 

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