05. November 2020 | NEWS

Lesbos: Schutzlos im Winter

SOS-Kinderdörfer fordern menschenwürdige Unterbringung für Flüchtlingskinder

Fluechtlinge Lesbos nach Brand Moria

Die Temperaturen auf Lesbos sinken und damit steigt die Sorge um die 7.500 Menschen im neuen Flüchtlingslager. Das provisorische Camp war eilig errichtet worden, nachdem "Moria" abgebrannt war und "ist absolut ungeeignet für den Winter", berichtet Popi Gkliva, SOS-Nothilfekoordinatorin der SOS-Kinderdörfer. "Die Zelte stehen teilweise nur wenige Meter vom Meer entfernt, sodass die Menschen dort ohne Schutz vor Wind und Wetter sich selbst überlassen sind."

Die Gesundheit der Geflüchteten sei in Gefahr. Besonders für Kinder sei die Situation unzumutbar. Erst im Oktober war ein Teil der Zelte durch starke Regenfälle überschwemmt worden. Gkliva sagt: "Die Zustände hier sind noch schlimmer als zuvor in 'Moria'!" Es gebe keinerlei feste Bauten, keine Angebote für Kinder oder geeignete Versorgung für Kranke. Außerdem fehle an fließendem Wasser und Nahrung. "Die Betroffenen haben ein Recht auf eine menschenwürdige Unterkunft", so Gkliva.

Lage auf Lesbos stetig schlechter

Generell habe sich die Situation für die Geflüchteten auf Lesbos in den letzten Wochen immer weiter verschlechtert. Für Empörung hatte die Schließung des privaten Lagers "Pikpa" gesorgt, in dem vor allem Kinder und Familien unter humanen Bedingungen untergebracht waren. Auch für Familien, deren Asylantrag bewilligt worden sei, sei der Winter eine massive Bedrohung. Denn die allermeisten bekämen keinerlei Unterstützung von der Regierung. "Selbst Familien mit Kleinkindern müssen auf der Straße schlafen", berichtet Gkliva.

Hilfe der SOS-Kinderdörfer auf Lesbos

Die SOS-Kinderdörfer in Griechenland unterstützen sowohl die notleidende einheimische Bevölkerung als auch Kinder und Familien auf der Flucht vielfältig. Mit verschiedenen Maßnahmen helfen sie den Menschen, den Winter zu überstehen.

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