SOS-Kinderdörfer spüren vermisste Kinder in Syrien auf
Recherchebemühungen erfolgreich
Damaskus / München - Auf der Suche nach vermissten Kindern in Syrien verzeichnen die SOS-Kinderdörfer erste Erfolge. Während des Bürgerkriegs waren Kinder Oppositioneller gewaltsam von ihren Familien getrennt und unter anderem in Einrichtungen der SOS-Kinderdörfer untergebracht worden. Der deutsche Förderverein SOS-Kinderdörfer weltweit e.V. mit Sitz in München hatte 2023 davon erfahren und vollständige Aufklärung durch den Länderverein Syrien gefordert. Die Praxis war zu keiner Zeit mit den Standards und Statuten der Organisation vereinbar.
"Wir sind unendlich froh über jedes Kind, das wir auffinden konnten und von dem wir wissen, dass es wieder mit seiner Familie zusammenlebt. Den Kindern ist großes Unrecht geschehen, das durch nichts wieder gutzumachen ist. Es liegt in unserer Verantwortung, den Weg jedes einzelnen Kindes nachzuvollziehen, herauszufinden, wie es ihnen heute geht und sie gegebenenfalls zu unterstützen. Wir werden unsere Bemühungen intensiv fortsetzen", sagt Simone Toepfer, Kinderschutzbeauftragte der SOS-Kinderdörfer weltweit. Die aktuellen Erfolge seien auch der Kooperation mit der syrischen Übergangsregierung zu verdanken. Man sei im engen und konstruktiven Austausch mit der Regierung und auch im Gespräch mit der UN-Untersuchungskommission zu Syrien.
Die Suche sei von Beginn an herausfordernd gewesen, unter anderem, weil die Identitäten der Kinder zum Teil verschleiert worden waren. Der deutsche Förderverein hat sich deshalb vielfältig dafür eingesetzt, den Verbleib der Kinder aufzuklären. Unter anderem wurde ein unabhängiges Ermittlerteam beauftragt, auch die Ländervereine SOS-Kinderdorf Jordanien und SOS-Kinderdorf Syrien beteiligten sich. Man sei zuversichtlich, dass weitere Kinder gefunden werden können.
Die SOS-Kinderdörfer haben einen Fonds eingerichtet, um betroffene Kinder und Familien in Syrien zu unterstützen. Sie sollen beispielsweise Hilfe bei der Ausbildung oder auch psychologische Begleitung bekommen. Im Gespräch mit den Familien werde evaluiert, welche Unterstützung benötigt.