10. Dezember 2023 | NEWS

Somalia: Überschwemmungen zerstören Einrichtungen der SOS-Kinderdörfer

Hilfsorganisation befürchtet Zuspitzung der Situation

Mogadischu - Die schwersten Überschwemmungen seit Jahrzehnten haben in Somalia bereits zu massiver Zerstörung geführt. Bislang mussten 695.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Mindestens 94 Menschen kamen ums Leben, darunter auch Kinder. Die Überschwemmungen folgen auf vier Jahre extremer Dürre, die zu einer starken Zunahme von Armut und Hunger geführt haben. Bashir Said, nationaler Programmleiter der SOS-Kinderdörfer in Somalia, sagt: "Zu der schon vorhandenen Katastrophe ist mit den Überschwemmungen eine weitere hinzugekommen, die das Leid der Menschen ins Unermessliche steigert." Es sei zu befürchten, dass die starken Regenfälle noch bis zum Jahresende weitergehen.

Somalia erlebt die schwersten Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Auch Einrichtungen der SOS-Kinderdörfer sind betroffen.

Auch Einrichtungen der SOS-Kinderdörfer sind betroffen. Acht von den SOS-Kinderdörfern geförderte Schulen in Baidoa im Südwesten des Landes sind beschädigt und mussten geschlossen werden. Baidoa ist eines der Hauptaufnahmezentren für Binnengeflüchtete in Somalia. Hunderttausende Menschen leben hier in Lagern. Bashir Said sagt: "Die Geflüchteten sind auf die Unterstützung der Gemeinden angewiesen – aber jetzt sind beide Gruppen in Not und brauchen dringend Hilfe."

Hilfsgüter von den Fluten vernichtet oder weggeschwemmt

In Berdale, ebenfalls im Südwesten gelegen, ist das Büro sowie ein Lagerhaus der SOS-Kinderdörfer von den Wassermassen zerstört worden. Hilfsgüter wurden vernichtet oder weggeschwemmt. SOS-Mitarbeitende haben ihre Wohnungen verloren und leben in Sammelunterkünften. Auch aufgrund zerstörter Zufahrtswege und Infrastruktur seien Hilfsmaßnahmen kaum noch durchführbar.

Die SOS-Kinderdörfer befürchten, dass sich die Situation weiter zuspitzen wird:

Laut Schätzungen werden rund 1,7 Millionen Somalier und Somalierinnen ihre Existenzgrundlage aufgrund der aktuellen Überschwemmungen verlieren. Die ohnehin schon vorhandene Hungerkrise potenziert sich. Es sei auch damit zu rechnen, dass Cholera- und Malariaerkrankungen weiter zunehmen.

Sofortmaßnahmen der SOS-Kinderdörfer

Die SOS-Kinderdörfer haben bislang rund 27.082 von der aktuellen Katastrophe betroffenen Menschen geholfen. Unter anderem wurden Lebensmittel, Hygiene-Kids und Gegenstände des täglichen Bedarfs ausgegeben. In Baidoa erhielten 300 Familien Bargeldzuschüsse. Kinder werden von SOS-Mitarbeitenden psychosozial unterstützt, unterernährte Kinder erhalten Zusatznahrung. Mobile Ärzteteams sind in den Auffanglagern unterwegs, um erkrankte Kinder zu behandeln.  Bashir Said sagt: "Der Bedarf steht in keinem Verhältnis zu unseren Kapazitäten. Wir brauchen erheblich mehr Unterstützung, um das Leid der Kinder und Familien in Somalia zu beenden."

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