Stabilität ist notwendig, um das Leben für die Familien zu verbessern.
Somalia, das einst zu Afrikas führenden und wohlhabenden Handelszentren gehörte, ist zu einem der ärmsten und wohl gewalttätigsten Länder der Welt geworden. Bürgerkrieg, Hungersnöte und Krankheiten haben die sozialen Strukturen zerrüttet und hunderttausende Todesopfer gefordert.
Das Land hat keine funktionsfähige Regierung und internationale Bemühungen zur Errichtung einer stabilen somalischen Landesverwaltung sind bisher erfolglos geblieben. Die Hoffnung war groß, als im September 2012, nach über 20 Jahren in Somalias erstem Parlament 275 Abgeordnete angelobt wurden. Trotz bester Bemühungen der neuen Regierung ist das Land weiterhin vielen Herausforderungen ausgesetzt. Laut Ibrahim-Index für afrikanische Regierungsführung 2013 bildet Somalia das Schlusslicht in den vier untersuchten Kategorien Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit, Mitbestimmung und Menschenrechte, nachhaltige Wirtschaftsmöglichkeiten sowie menschliche Entwicklung.
Somalia – ein prekärer Lebensort
Somalier sind auf humanitäre Hilfe angewiesen – es gibt mehr als einen Million intern vertriebene Menschen, und mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt in bitterer Armut. Ende 2014 warnten die Vereinten Nationen, dass Nahrungsmittelknappheit das Land In naher Zukunft beinträchtigen könnte. Millionen Menschen könnten aus Regenknappheit und wegen der politischen Instabilität, die die Bereitstellung der Hilfe schwierig macht, betroffen werden
Mit einer Infektionsrate von 0,5 Prozent stellt HIV eines der größten Gesundheitsprobleme in Somalia dar. In den letzten Jahren sind jedoch auch eine große Zahl von Kindern an Cholera, Durchfallerkrankungen und Hepatitis erkrankt.
Die Lebenserwartung der Bewohner Somalias beträgt durchschnittlich nur 52 Jahre. Schätzungsweise 85 Prozent der Bevölkerung leben in Armut. Die regelmäßige Versorgung mit Wasser und Nahrung sowie der Zugang zu sanitären Einrichtungen bleibt für die meisten Somalier reines Wunschdenken. In ländlichen Regionen haben nur 6 Prozent der Bevölkerung Zugang zu sanitären Einrichtungen. Die Mehrheit der Somalier hat nie eine Schule besucht. Lediglich 37 Prozent der Somalier können lesen und schreiben. Bei den Frauen ist die Analphabetenrate mit 75 Prozent extrem hoch.
Das Leben der Kinder ist durch Unsicherheit in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Somalia ist demographisch gesehen ein sehr junges Land, das Durchschnittsalter beträgt 17,8 Jahre. Die hohe Kriminalitätsrate trifft auch den jüngsten Teil der Bevölkerung sehr hart. Die Kinder in Somalia sind täglich einem unvorstellbar hohen Maß an Gewalt ausgesetzt. Es ist für sie nichts Außergewöhnliches, Leichen auf den Straßen von Mogadischu liegen zu sehen. Die psychologischen Auswirkungen, die solche Bilder auf die geistige Entwicklung eines Kindes haben können, liegen auf der Hand.
Nur eine sehr begrenzte Anzahl von Kindern kann in Somalia eine Schule besuchen. Somalia hat sogar eine der niedrigsten Einschulungsquoten auf der ganzen Welt. Nur jedes fünfte somalische Kind zwischen 7 und 12 Jahren hat die Chance, eine Schule zu besuchen. Die Kinder gehen durchschnittlich nur 1,8 Jahre lang zur Schule. Seit dem Zusammenbruch der letzten Zentralregierung im Jahr 1991 ist die Infrastruktur der Schulen größtenteils zerstört oder dem Verfall überlassen worden.
Die SOS-Kinderdörfer in Somalia
Die SOS-Kinderdörfer begannen ihre Tätigkeit in Somalia im Jahr 1983, als ein Abkommen mit der damaligen somalischen Regierung unterzeichnet wurde. Unsere Arbeit in Somalia war und ist vor große Herausforderungen gestellt, da sich die Sicherheitslage in Somalia weiter verschlechtert.
Derzeit unterstützen wir die Bevölkerung, indem wir Familien stärken, sodass sie zusammen bleiben können. Wir bieten Kindern, die keine elterliche Fürsorge haben, ein liebesvolles Zuhause in SOS-Familien. Ältere Kinder besuchen unsere Jugendprogramme. Zusätzlich leiten wir einen Kindergarten und eine Primär-und Sekundarschule in Mogadishu. Seit 2002 bildet die SOS-Krankenschwesternschule Krankenschwestern und Hebammen aus. Wir stellen medizinische Versorgung in Mogadishu und Baidoa, vor allem für lokale Mütter und deren Kinder zur Verfügung.
Kontakt:
SOS Children's Villages Somalia
Wadajir District, Off Airport Road
Bulo Hubey P.O Box 599
Mogadishu, Somalia.