Theresa, eine freundliche Frau Ende dreißig, verkauft am Markt in Bissau Gemüse und Obst, ihr Mann, arbeitet als Fahrer. Eines Morgens hatte sie eine Begegnung, die ihr Leben veränderte: „Ich sah eine Bettlerin mit drei kleinen Kindern in meiner Straße“, sagt Theresa. „Die Kinder waren abgemagert und die Mutter schien nicht zu begreifen, was um sie herum passiert.“
Eines Tages stand die Bettlerin dann vor Theresas Tür. Und Theresa gab ihr etwas zu essen. „Sie heißt Miriam. Und von da an kam sie jeden Tag.“
Mit der Zeit freundeten sie sich an. „Miriam ist schwer geistig behindert“, erklärt Theresa. „Sie lebt mit ihren Kindern auf der Straße, ist völlig hilflos und manche nutzen das aus. Dann ist Miriam schwanger und weiß nicht, warum.“ Und sie hatte nicht nur drei Kinder, sondern sieben. „Die ältesten waren bei Miriams Tanten und Onkel untergekommen, aber die drei Kleinsten nahm sie mit auf die Straße. Ich hatte Angst, dass sie bald sterben würden, wenn sie nicht irgendjemand beschützt.“
„Also gut, wir nehmen die Kinder auf!“
Jeden Abend sprach sie mit ihrem Mann, ob sie die Kinder nicht zu sich nehmen könnten. „Er war nicht sehr begeistert“, lacht sie, „wir haben ja schon zwei große Kinder. Aber er hat ein gutes Herz. Also gut, dann nehmen wir sie auf, sagte er.“ Ein Satz wider alle Vernunft. Denn Theresa und ihr Mann kommen selbst kaum um die Runden.
„Als nächstes zogen wir um, wir brauchten eine größere Wohnung. Als mein Bruder hörte, dass ich drei Kinder retten wollte, stellte er uns sein Haus zur Verfügung.“ Und dann wurde die Pflegefamilie ins Programm der SOS-Kinderdörfer in Bissau aufgenommen.
Schulgeld, Business-Plan und Geburtsurkunden
Die SOS-Kinderdörfer übernahmen für Theresas Pflegekinder das Schulgeld und halfen ihr, ihren Markstand auszubauen. „Wir haben einen Business-Plan ausgearbeitet und jetzt verdiene ich mehr.“ Außerdem haben die SOS-Kinderdörfer den Kindern Pässe und Geburtsurkunden besorgt, sonst könnten sie nicht zur Schule gehen. Mit den Papieren haben Theresa und die SOS-Mitarbeiter Sozialhilfe für die Kinder beantragt.
Und was wurde aus Miriam? „Sie wohnt jetzt bei einem Bekannten – und ist schon wieder schwanger.“ Sie schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. „Deshalb denken wir darüber nach, auch Miriam bei uns aufzunehmen.“
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