Uma ist leise

SOS-Kind in Somaliland. Foto: Lars Just

Misshandelt und vernachlässigt: Nach dem Tod ihres Vaters kam Uma, ein Mädchen in Somaliland, zu Verwandten - doch denen galt sie nur als Last.

"Als mein Vater gestorben war, ist meine Mutter einfach gegangen und nie zurückgekommen. Sie hatte jemanden gefunden, der sie geheiratet hat. Sie ist zu ihm gegangen und hat mich und meine beiden kleinen Brüder allein gelassen."

Uma wendet den Blick ab, während sie leise und schüchtern ihre Geschichte erzählt. Es braucht viele einfühlsame und vorsichtige Nachfragen, bis das kleine Mädchen aus Somaliland über ihre Angst, ihre Einsamkeit und ihren Schmerz sprechen kann. Als ihre Mutter sie und ihre beiden Brüder nach dem Unfalltod ihres Vaters verlassen hatte, nahmen ihre Großmutter und ihr Onkel sie bei sich auf. Was sie dort erleben musste, war weit entfernt von dem, was man unter einer liebevollen und sicheren Kindheit versteht.

Sie wurde körperlich und seelisch misshandelt und hatte strikte Anweisung, das Haus niemals zu verlassen. Tagelang wurde sie zusammen mit ihren Brüdern ohne Wasser und Nahrung in einen Raum gesperrt. Hätten nicht einige Nachbarn ihre Notlage erkannt und ihnen hin und wieder heimlich etwas zu Essen durch das Fenster gereicht, wären diese untragbaren Zustände irgendwann ihr sicherer Tod gewesen.

Ein neues Zuhause im SOS-Kinderdorf

Doch Uma hatte Glück: Ihre Nachbarn wollten irgendwann nicht länger wegsehen und beschlossen,  die Kinder aus ihrer schrecklichen Lage zu befreien.  Sie machten die Behörden auf das Schicksal der drei aufmerksam und erreichten damit, dass Uma und ihre Brüder ins SOS-Kinderdorf Hargeisa gebracht wurden. Seelisch völlig gebrochen, unterernährt und stark traumatisiert kamen sie dort an und wurden von ihrer neuen Familie liebevoll aufgenommen.

Seitdem hat sich viel verändert. Uma ist immer noch sehr leise und spricht nicht viel. Sie beginnt zu zittern, wenn sie laute Auseinandersetzungen unter den Kindern miterlebt. Dann läuft sie aus dem Zimmer und hält sich die Ohren zu. Aber hin und wieder lächelt sie, wenn ihre beiden Brüder ihren Namen rufen. Und sie liebt Nudeln mit Bohneneintopf, die ihre SOS-Mutter für sie kocht. Erst allmählich hat sie begriffen, dass sie keinen Hunger mehr ertragen muss.

"Ich brauche keine Angst mehr zu haben"

Umas emotionale Wunden heilen allmählich und sie hat gute Fortschritte gemacht. Sie geht gerne in die Schule und möchte eines Tages Ärztin werden. Sie lernt fleißig, um ihren Rückstand aufzuholen: Denn eingeschult wurde sie erst, als sie ins SOS-Kinderdorf kam. "Ich war überrascht und verwirrt, als ich zum ersten Mal Bücher sah.“

Wenn sie an ihre Vergangenheit denkt, wird Uma still: „Wenn ich weiter im Haus meiner Großmutter gelebt hätte, wäre ich an Hoffnungslosigkeit gestorben“, sagt sie. „Ich hätte nicht lange genug gelebt, um noch einmal glücklich sein zu können. Aber jetzt habe ich eine Familie und ich brauche keine Angst mehr zu haben. Ich weiß einfach, dass es mir und meinen Brüdern jetzt immer gut gehen wird.“

 

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