Diese Karten wollten sie haben! Als die Auszubildenden der Telekom, Berufsausbildung Würzburg, hörten, dass unter den Angestellten Karten für die Fußball-WM vergeben würden, war ihr Ehrgeiz geweckt. Gewinnen würde der, der sich die beste Aktion rund um den Fußball ausdenkt, hieß es in den Teilnahmebedingungen. Was könnte man also machen?
Schnell einigten sich die Azubis darauf, eine Spendenaktion zu starten, worauf ihr Ausbilder vorschlug, die "6 Dörfer für 2006" der SOS-Kinderdörfer zu unterstützen, ein Projekt, dass genau zum Thema passt: Anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft sollen weltweit sechs neue SOS-Kinderdörfer gebaut werden. Nach einigen weiteren Überlegungen und Abwägungen war das Projekt festgezurrt: Die Azubis wollten genau zweitausendundsechs Euro für die SOS-Kinderdörfer sammeln. Organisationsleiterin: Jennifer Kämpf.
"Ich war schon bei verschiedenen Projekten Teamleiterin und habe mich gefreut, nun diese Aktion organisieren zu dürfen", erzählt die 19-Jährige. Zumal dies eine der letzten Gelegenheiten für solche Spezialeinsätze sein würde: Am 9. Mai hat sie ihre Abschlussprüfungen und in den Monaten davor wird sie vor allem lernen müssen.
Erst zu Weihnachten hatte Jennifer Kämpf einen Bazar zugunsten behinderter Menschen auf die Beine gestellt. Nun teilte sie Teams ein, organisierte Fußbälle, die in Telekom-Pink angesprüht wurden, stellte einen Zeitplan auf. Schließlich fuhren die Azubis los, zu fünft im Auto zu den Zweigstellen in Aschaffenburg, Nürnberg, Bamberg und Bad Kissingen. Den Ball in Pink in der Hand gingen sie von Büro zu Büro, erzählten den Mitarbeitern von den "6 Dörfern für 2006", von 800 Kinder, die dort ein neues Zuhause bekommen sollen und hielten zugunsten dieser Kinder die Hand auf.
Der Anfang war schwierig. "Aus irgendeinem Grund lief die Aktion schleppend an und ich hatte echte Zweifel, ob wir das Geld zusammenbekommen würden", erinnert sich Jennifer Kämpf. Aber nachdem sich die Azubis erst einmal warm gelaufen hatten, ging es besser und als sie schließlich das gesammelte Geld auf einen Haufen schütteten und dieser Haufen doch ganz schön groß war, waren sie recht optimistisch. Am Ende kamen sogar 2500 Euro zusammen, die die Auszubildenden an die SOS-Kinderdörfer überwiesen.
Und die WM-Karten? "Ach so, die Karten!" Jennifer Kämpf lacht. Noch bevor sie mit ihrer Aktion wirklich begonnen hatten, war die Frist für den Wettbewerb abgelaufen. "Aber das war uns egal. Nachdem wir die Idee hatten, wussten wir: Das machen wir trotzdem!"
Wenn Sie jemanden als Spender der Woche vorschlagen möchten, schreiben Sie bitte an: simone.kosog@sos-kd.org