Elisabeth Tebbe war in den letzten Tagen nur schwer zu erreichen. Die Lehrerin musste sich von ihren Schülern verabschieden und von Kollegen, die ein „rauschendes Fest“ für sie organisiert hatten, und ein paar Dinge waren auch noch zu packen. Zum nächsten Schuljahr verlässt sie das Friedrich-Leopold-Woeste-Gymnasium in Hemer, Sauerland, und wechselt an das Gymnasium im 20 Kilometer entfernten Sundern, wo sie wohnt.
Kurz vor ihrem Abschied hat sie mit den Schülern der 6 b und d noch einen Aktionstag gestaltet, von dem sie sich vorstellen kann, ihn an ihrer neuen Schule in ähnlicher Form zu wiederholen. Im Religionsunterricht hatte Elisabeth Tebbe das Thema Brot durchgenommen: Seit wann backen die Menschen Brot? Welche Körner gibt es? Und was hat es mit der Speisung der 5000 in der Bibel auf sich? „Bei dem Gleichnis besteht das eigentliche Wunder darin, dass die Menschen miteinander teilen“, findet Elisabeth Tebbe. Diesen Gedanken im Hinterkopf, buken die Schüler, jeweils in kleinen Gruppen, nun selber Brot und brachten es mit in die Schule: Vollkornbrot, Weißbrot, Käsebrötchen, Pizzabrötchen, belegte Brötchen – alles dabei.
In der großen Pause verkauften die Jungen und Mädchen ihre Mitbringsel, zuvor hatten sie Preise festgelegt und Plakate gemalt, um auf ihren Stand hinzuweisen. Das ging gut. „Die anderen Schüler freuten sich auf eine willkommene Abwechslung und griffen gerne zu“, sagt Elisabeth Tebbe. Das eingenommene Geld wollten die Schüler spenden, nur war die Frage, an wen. Die Lehrerin schrieb ein paar Vorschläge an die Tafel und die Mehrheit der Schüler stimmte für die SOS-Kinderdörfer, die dann auch Bestandteil einer der nächsten Religionsstunden wurden. Die Schüler erfuhren, dass in den Kinderdörfern Jungen und Mädchen leben, deren leibliche Eltern gestorben sind, oder die nicht in der Lage sind, sich um die Kinder zu kümmern. Dass in der Regel eine Mutter die Familie leitet, aber dies auch Väter oder Paare tun können. Und vieles mehr.
Rundum „eine gelungene Sache“, findet Elisabeth Tebbe. Nur eines würde sie beim nächsten Mal anders machen: „Ich würde den Kindern vorschlagen, statt Brot Kuchen zu backen. Der verkauft sich noch deutlich besser.“
Wenn Sie jemanden als Spender der Woche vorschlagen möchten, schreiben Sie bitte an: simone.kosog@sos-kd.org