Martin und Doreen Fischer züchten kleine Tomatenpflänzchen und verkaufen sie gegen eine Spende für die SOS-Kinderdörfer.
Wenn Herr Fischer Bekannten erzählt, dass er eine kleine Leiter braucht, um seine Tomaten zu ernten, schütteln die Leute meist ungläubig den Kopf. Aber im Gewächshaus der Fischers sprießen die Tomatenstauden tatsächlich bis zu drei Meter hoch. Der 75-Jährige und seine Frau Doreen haben ein richtig gutes Händchen für Pflanzen.
Die Geschichte mit den SOS-Tomatenpflänzchen begann genau genommen in Kanada. Dorthin ist Herr Fischer nämlich Mitte der 1950er Jahre ausgewandert. Hier hat er auch seine Frau Doreen kennen gelernt, mit der er gemeinsam im Jahr 1976 wieder nach Deutschland zurückkehrte. Ein Grund für den Umzug war der lange kanadische Winter, der einen passionierten Gärtner doch leider zu sehr in seinem Hobby einschränkt. Als die beiden in ihrem neuen Zuhause in der Nordrhein-Westfälischen Stadt Lohmar ankamen, hatte Herr Fischer einige Tomatensamen mit im Gepäck. "Diese Sorte gab es damals in Deutschland noch nicht", erzählt Martin Fischer.
Seitdem pflanzen die Fischers jedes Jahr ihre eigenen Tomaten - mittlerweile mit neuen Sorten und teilweise sogar mit eigenen Züchtungen. Herr Fischer beginnt schon früh im Jahr damit die Pflänzchen großzuziehen. Dafür hat er einen Platz in seinem Heizungskeller mit speziellem Neonlicht eingerichtet. Rund 100 Tomatenpflänzchen hegt und pflegt er dort jedes Jahr.
Dass die Fischers 1A-Tomaten ansetzen, wissen viele in Lohmar. "Wir sind oft von Bekannten gefragt worden, ob wir ihnen ein kleines Pflänzchen geben können, das sie dann Zuhause großziehen. Das haben wir dann natürlich auch gerne getan", sagt Doreen Fischer. Auch bei Herrn Fischers Kollegen in seinem ehemaligen Betrieb, wo er vor seinem Ruhestand beschäftigt war, sind seine Tomaten sehr beliebt. Manchmal nimmt er von den Kollegen sogar Vorbestellungen für das kommende Jahr entgegen.
Vor gut fünf Jahren kamen Herr und Frau Fischer dann auf die Idee ein bisschen Geld für die Pflänzchen zu verlangen - allerdings nicht für sich, sondern für die SOS-Kinderdörfer. Einen Euro pro Pflänzchen verlangt Herr Fischer nun, wenn er mit rund 100 Tomatentöpfchen seine ehemaligen Kollegen besucht. Einige spenden freiwillig auch etwas mehr. In diesem Jahr konnte Herr Fischer mit seinen Pflänzchen gerade mal so die Nachfrage decken. Er war restlos ausverkauft. Und im kommenden Jahr wird es garantiert nicht anders sein.
Wenn Sie jemanden als Spender des Monats vorschlagen möchten, schreiben Sie bitte an: Simone Kosog simone.kosog@sos-kd.org.