Erfolg hoch drei

Schmerzende Beine, Blasen an den Füßen, eine Blindschleiche im Zeltlager und einen Wolkenbruch kurz vor dem Ziel – das alles nahmen die neun Fans von Arminia Bielefeld bei ihrer Wanderung auf sich, um das SOS-Kinderdorf im senegalesischen Kaolack zu unterstützen. Zu Fuß von Unterhaching nach Burghausen, so die Grundidee, die laut Initiator Stefan Günther aus einer Bierlaune heraus entstanden ist. Mit ihrem Einfall verfolgte das Team gleich zwei Ziele: Es ging ihnen darum, zu beweisen, dass Fußballfans auch anders können, als das Klischee behauptet. Entgegen der Meldungen über Krawalle und Hooligans, die bisweilen die Berichterstattung bestimmen: "Wir wollten zeigen, dass auch andere Schlagzeilen möglich sind! Uns sind Werte wie Zusammenhalt, Unterstützung, der Glaube an das Ziel wichtig", erklärt Stefan Günther.

Zudem hatten die Mitglieder des 2008 in München gegründeten Fanclubs von "Exil-Bielefeldern" auch noch ein weiteres Ziel, das gar nichts mit Fußball zu tun: Sie baten mit ihrer Aktion auf der Website Meine-Spendenaktion.de um Spenden für die SOS-Kinderdörfer. Naja, ein bisschen hatte das dann doch mit Fußball zu tun, denn als Spendenziel wählten sie 1905 Euro, also das Gründungsjahr ihrer Arminia. An nur einem Wochenende verbreitete sich die Aktion über sämtliche Plattformen und wurde selbst vom Vorstand der Armenia Bielefeld wahrgenommen. Viele Fans anderer Clubs sind auf die Spendenaktion aufmerksam geworden und haben sich beteiligt.

Die Wanderung war für das Team dann doch erstmal anspruchsvoller als gedacht. "Laufen kann auch ohne Hügel anstrengend sein" – so die leidvolle Zusammenfassung. Doch trotz der physischen Anstrengung verging den wandernden Fußballfans nicht der Spaß bei ihrem dreitägigen Ausflug. Und ein Erfolg war die Aktion obendrein. In dreifacher Hinsicht: Für Südland Arminen, den Fußball allgemein und für die SOS-Kinder in Kaolack!