Der 15. November ist für die Lehrer und Schüler des Albertus-Magnus-Gymnasiums (AGM) ein besonderer Tag. Wenn sie an diesem Morgen in die Schule kommen, gehen sie nicht wie sonst in ihre Klassenzimmer, sondern machen erstmal eine kleine Reise. In Gruppen aufgeteilt, steigen die 1500 Gymnasiasten in Busse, die sie an zwölf verschiedene Orte rund um den niedersächsischen Ort Friesoythe bringen. Dort angekommen beginnt für die Schüler und das Lehrerkollegium ein zehn Kilometer langer Sternmarsch zurück zum Gymnasium. Die jährliche Wanderung steht unter einem Motto, das für sich spricht: "Kinder helfen Kindern."
Diesmal galt die Aktion SOS-Kindern. Die Idee, Sternwanderungen für einen guten Zweck zu veranstalten, hatte Oberstudienrat Reinhard Dreker. Zum mittlerweile achten Mal in Folge marschierte der Deutsch- und Religionslehrer am 15. September mit seinen Schülern die zehn Kilometer lange Strecke. Neben dem sozialen Engagement geht es Dreker dabei auch um das Gemeinschaftserlebnis. "Da machen alle mit, vom Schüler über den Referendar bis hin zum Pensionär", sagt der 53-Jährige. Auch wenn das Laufen über eine solche Distanz anstrengend ist, gibt es bei den Wanderungen viele schöne Momente. So erinnert sich Dreker gerne an einen Sternmarsch mit Schülern, die den ganzen Weg über einen Bollerwagen mit heißen Kakao und Kuchen zur Verköstigung hinter sich her gezogen haben. "Das war recht gemütlich", so der Lehrer.
Wenn die Wanderer dann nach und nach im AGM eintrudeln, müssen sie natürlich nicht in den Unterricht. Alle treffen sich zu einem Gottesdienst und werden anschließen mit einem großen Frühstück belohnt. Auch dabei helfen alle zusammen: Die örtliche Bäckerei stiftet mehr als 1500 Brötchen, Eltern kümmern sich um den Belag und für literweise Kakao ist auch gesorgt. "Die Schüler sind dann natürlich auch stolz auf das, was sie geleistet haben", sagt Dreker. Stolz, sowohl auf das soziale Engagement als auch auf die körperliche Leistung.
Im Vorfeld des Sternmarsches 2006 haben sich die Schüler übrigens auch schon ganz schön die Hacken abgelaufen. In Friesoythe und Umgebung gingen sie von Tür zu Tür, um sich die Kilometer ihrer bevorstehenden Wanderung versilbern zu lassen. In Wohnhäusern und Geschäften baten sie um Spenden für die Weihnachtsaktion der Nordwest-Zeitung, in deren Rahmen der Bau des neuen weißrussischen SOS-Kinderdorfes in Mogilev unterstützt wurde. Insgesamt 39 Schulen aus dem Oldenburger Land haben sich daran beteiligt und 150.000 Euro für das neue SOS-Dorf gesammelt. Die Schüler des AGM waren besonders eifrig: Mehr als ein Fünftel der Spendensumme wurde von ihnen eingebracht. Vor allem die Schüler der Unterstufe haben sich mächtig ins Zeug gelegt. Die Klasse 5c sammelte über die Sponsoren 1080 Euro. Nur die Schüler der 6a schafften noch ein bisschen mehr.
Wenn Sie jemanden als Spender der Woche vorschlagen möchten, schreiben Sie bitte an: simone.kosog@sos-kd.org