Beate Uckel (54) ist für vieles dankbar, was andere selbstverständlich finden: So ist sie dafür dankbar, dass ihre Tochter - sie macht jetzt Abitur - eine gute Schulausbildung erhält. "In anderen Ländern haben viele Kinder diese Chance nicht", sagt Beate Uckel. Und sie ist froh, dass sie und ihr Mann Klaus, beide unterrichten als Lehrer in Berlin, sich keine finanziellen Sorgen machen müssen. "Uns geht es gut", sagt Beate Uckel und hebt die Stimme etwas. Der Satz ist auch ein Appell. Denn für Beate Uckel erwächst aus ihrem bescheidenen Wohlstand auch Verantwortung.
"Ich möchte zumindest finanziell einen Beitrag leisten, damit Menschen geholfen wird, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen", sagt sie. Seit 15 Jahren unterstützt sie deshalb das SOS-Kinderdorf in Mogadischu mit einer Patenschaft. "Mich hat die Idee überzeugt, die hinter den SOS-Kinderdörfern steht: Dass Kinder ohne Eltern in einer Familie aufwachsen." Es ist eine Mischung aus Nachdruck und Nachdenklichkeit, mit der Beate Uckel spricht. "Gerade als Lehrerin erfahre ich, wie wichtig Familie ist. Auch an meiner Schule gibt es Kinder, die kaum eine Chance haben, weil sie aus zerrütteten Verhältnissen kommen." Sie fügt hinzu: "Natürlich kann man das aber nicht mit der Not vergleichen, die in Afrika herrscht."
Vor dem Elend der Menschen in Afrika will Beate Uckel nicht die Augen verschließen. Kriege, Elend, hungernde Kinder. "Wenn man eigene Kinder hat, und man sieht im Fernsehen diese Berichte, dann muss man doch etwas tun!" Gleichgültigkeit kann Beate Uckel nicht verstehen. "Was mich ärgert: Wie wenig Leute es gibt, die bereit sind regelmäßig zu spenden, obwohl sie ein gutes Einkommen haben. Auch mit geringen Beträgen kann man helfen. In Afrika sterben sonst Kinder, da geht es um Leben und Tod!" Mit ihren engagiert vorgetragenen Argumenten hat Beate Uckel schon im Bekanntenkreis erfolgreich Überzeugungsarbeit für die SOS-Kinderdörfer geleistet. "Ich stehe wirklich voll dahinter", sagt sie.
Patin für das Kinderdorf in Mogadischu ist sie seit 1990 - damals herrschte in Somalia Bürgerkrieg. Mit den Kindern und Mitarbeitern im SOS-Kinderdorf in Mogadischu fühlt sie sich nach den vielen Jahren "einfach verbunden". "Man bekommt einen wirklich lieben Bericht, in dem man sieht, wie den Kindern geholfen wird. Mal eröffnet bei dem Dorf eine Krankenstation. Und mal freue ich mich, weil ich höre, dass ein Jugendlicher aus dem Kinderdorf an die Universität gehen kann."
Wenn Sie jemanden als Spender der Woche vorschlagen möchten, schreiben Sie bitte an: simone.kosog@sos-kd.org