Es soll hier um Renate Koñas gehen, aber um Gottes Willen nicht nur um sie. "Mir ist ganz wichtig, dass all die Menschen zur Sprache kommen, die mir geholfen haben!", sagt die Berlinerin. Der Pfarrer Grützmann zum Beispiel, der vor sechs Jahren "Ja" gesagt hat, als Renate Koñas darum bat, Benefizkonzerte in der Golgatha-Kirche organisieren zu dürfen. Die vielen Gemeindemitglieder, die sie seitdem unterstützen. Und natürlich all die Musiker, die Jahr für Jahr für ein bisschen Gebäck und Tee auftreten, ob es der Kinderchor der Komischen Oper ist, der Kammerchor der Humboldt-Universität, das Kammerorchester der Musikschule Friedrichshain-Kreuzberg oder die vielen Solisten.
Zweimal im Jahr, im Frühling und zu Weihnachten, veranstaltet Renate Koñas Konzerte auf hohem Niveau zu Gunsten der SOS-Kinderdörfer - und nun muss es doch ein bisschen um sie gehen, denn sie ist der Motor. Aufgewachsen in einem sehr musikalischen Elternhaus, hat Renate Koñas früh damit begonnen, Klavier zu spielen. Der Vater war Geiger, ihre Schwester Cellistin und im Bekanntenkreis waren weitere hochkarätige Musiker. Gemeinsam gab man Kammerkonzerte und mit 17 Jahren hatte Renate Koñas ihren ersten großen Auftritt mit Schuberts Forellenquintett. Die Musik bestimmte ihr Leben: Sie wurde Hochschullehrerin für Klavier- und Kammermusik an der Humboldt-Universität, spielte weiter mit bei Kammerkonzerten und begleitete Sänger auf dem Klavier. Sie vererbte die Begeisterung für die Musik an ihre Tochter, die Cello spielt, und an ihren Enkel, der heute 16 Jahre alt ist und bei der Oma Klavier-Unterricht nimmt.
Es sind die vielen Kontakte aus ihrem eigenen Musikerleben, die heute die Golgatha-Kirche füllen. "Gerade für die Weihnachtskonzerte ist es schwierig, Musiker zu bekommen. Vor allem die guten Sänger sind lange im Voraus ausgebucht." Renate Koñas schafft es trotzdem, ein ausgewogenes Programm aufzustellen, mit Orchestern und Solisten, renommierten Musikern und begabtem Nachwuchs. Viele Telefonate sind dafür nötig, Termine müssen koordiniert werden und garantiert hat der 14-jährige Cellist genau dann keine Zeit zum Proben, wenn der Saal frei wäre.
Die Kirche ist voll, wenn Renate Koñas einlädt. Am Ende jedes Konzertes werden die Besucher um eine Spende für die SOS-Kinderdörfer gebeten. Jahr für Jahr wird damit ein anderes Projekt unterstützt, ob in Pakistan, im Sudan oder in Chile. Für die Organisatorin sind dies bedeutende Tage, es ist ihre Art sich einzumischen. "Als Einzelner kann man wenig Einfluss auf das Weltgeschehen nehmen, aber auf diese Art kann ich etwas bewirken."
Wenn Sie jemanden als Spender der Woche vorschlagen möchten, schreiben Sie bitte an: simone.kosog@sos-kd.org