Vuvuzelas, Autofähnchen und Perücken in Schwarz-Rot-Gold. Das waren die gängigen Fanartikel während der vergangenen Fußballweltmeisterschaft. Betty Felber und ihre Schülerinnen im Kinderkrankenpflegekurs hatten sich einen ganz anderen WM-Artikel einfallen lassen: einen, der schmeckt und noch dazu Kindern hilft. Mit dem Verkauf ihrer selbstgemachten WM-Marmelade unterstützten sie das SOS-Kinderdorf im südafrikanischen Ennerdale.
Betty Felber kennt Südafrika. Die 57-Jährige hat das Land bereits öfter in ihren Urlauben besucht. "Ich habe viel Reichtum gesehen, aber eben auch sehr viel Armut", erzählt die gelernte Kinderkrankenschwester. Während der Fußballweltmeisterschaft kam ihr die Frage in den Sinn, was man tun könnte, um die Menschen im Land zu unterstützen, die nicht vom WM-Rummel profitieren. Diese Frage stellte sie am Tag darauf auch ihren Schülerinnen, die sie am Klinikum Fulda in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege ausbildet: "Könnten wir da nicht was machen?" Die Antwort: "Und ob!"
Aufgeteilt in Gruppen erarbeiteten die 16 Schülerinnen Ideen, mit welcher Aktion sich am besten Spenden sammeln ließen. Gemeinsam entschieden sie sich für einen Waffel-, Kuchen- und Kaffeeverkauf im Eingangsbereich des Klinikums. Dass der Erlös an das SOS-Kinderdorf Ennerdale gehen sollte, beschloss die Klasse ebenfalls gemeinsam. Betty Felber erinnerte sich schließlich noch an ein Marmeladenrezept, das sie vor Jahren schon einmal ausprobiert hatte: Schwarzer Johannisbeersaft, rote Erdbeeren und "goldene" Aprikosen in farblich abgegrenzten Schichten im Glas.
Mehr als 200 Gläser dieser perfekten WM-Marmelade in Schwarz-Rot-Gold kochte die Lehrerin für Pflegeberufe gemeinsam mit ihren Schülerinnen in ihrer Freizeit. Die Mühe hat sich gelohnt. Die zweitägige Verkaufsaktion im Klinikum war ein voller Erfolg. Zu afrikanischer Musik verkauften die Schülerinnen "stapelweise" Waffeln und natürlich jede Menge WM-Marmelade. An eigens dekorierten Stellwänden konnten sich Patienten, Besucher und Personal zudem über das SOS-Kinderdorf Ennerdale informieren. Das Klinikum Fulda hat die Aktion voll unterstützt. Die Einrichtung übernahm unter anderem alle Materialkosten. Ohne die gute Klassengemeinschaft der 16 angehenden Kinderkrankenschwestern wäre die aufwändige WM-Verkaufsaktion sicherlich nur schwer zu stemmen gewesen. Spitzen Teamgeist! Dankeschön.
Wenn Sie jemanden als Spender des Monats vorschlagen möchten, schreiben Sie bitte an: Simone Kosog simone.kosog@sos-kd.org.