"Klar, das machen wir!" Nadine Dietsch (15) und Christopher Behlen (14) waren begeistert - wie ihre Klassenkameraden von der 9V auch. Und auch in den anderen Klassen der Dualen Oberschule (DOS) im rheinland-pfälzischen Eisenberg waren die Schüler sofort bereit, Spenden zu sammeln: für den Bau eines SOS-Kinderdorfs in der Ukraine.
Die Idee für die Spenden-Aktion hatte Sportlehrer Armin Bauer. Eigentlich ist der 51-Jährige ein ruhiger Mensch. Aber wenn er zu erzählen beginnt, warum sich die DOS Eisenberg für die Ukraine engagiert, dann schwingt schnell Begeisterung in seiner Stimme mit. "WM-Botschafterschule, SOS-Kinderdörfer und Ukraine - da hat einfach alles zusammengepasst", schwärmt Bauer.
Die ganze Geschichte: Auf Anregung von Armin Bauer hat sich die DOS Eisenberg für das Schulprojekt „WM Schulen – Fair Play for Fair Life“ beworben, für das Bundestrainer Jürgen Klinsmann und Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul die Schirmherrschaft übernommen haben. Die Bewerbung hatte Erfolg: Die DOS wurde als eine von 205 WM-Schulen in Deutschland ausgewählt. Jede Schule erhielt ein FIFA-Land zugelost, das sie als Botschafter vertritt - im Falle der Eisenberger ist dies die Ukraine. "Das ist eine Ehre und eine tolle Aufgabe, der wir uns gerne stellen", sagt Bauer stolz.
Ziel ist es, dass die Schüler sich mit dem Land im Unterricht und in Projekten auseinandersetzen und das Land in der Öffentlichkeit präsentieren. Dies mit einer Spendenaktion für die SOS-Kinderdörfer zu verbinden, lag für Bauer nahe. "Bei uns in Eisenberg gibt es ja auch ein SOS-Kinderdorf und einige Schüler kommen von dort", sagt der Lehrer. Außerdem war er auf die WM-Charity-Kampagne "6 Dörfer für 2006" aufmerksam geworden, die unter anderem den Bau eines SOS-Kinderdorfs in der Ukraine ermöglichen soll.
Als er im Lehrerkollegium vorschlug, dafür Spenden zu sammeln, fand er sofort Unterstützung. "Wir könnten doch den Erlös beim Getränke- und Essensverkauf beim Abschluss-Schulfest spenden!", regte Kollegin Diana Groß an. Gesagt, getan. Sie und fünf weitere Kollegen standen beim Fest hinter der Theke, um die 450 Besucher zu bewirten.
Auch die Schüler engagierten sich für den guten Zweck: Für die Abschlussfeier gestaltete die Klasse 9V Info-Plakate, auf denen sich die rund 450 Besucher über die Lage der Menschen in der Ukraine und über die Aktion "6 Dörfer für 2006" informieren konnten. Außerdem stand eine Spenden-Box bereit. Einen Schein - viel Geld für einen Schüler - steckte der Siebtklässler Janik Ehleiter hinein. "Ich habe gespendet, damit arme Kinder in der Ukraine eine Familie und ein Zuhause bekommen", sagt der 13-Jährige ernst.
Die Aktion auf der Abschlussfeier war der Startschuss für einen Spendenmarathon bis zur Weltmeisterschaft: so sollen ein Schulkonzert und ein Leichtathletik-Lauf weitere Spenden bringen... "Bis zur WM 2006 haben wir noch einiges vor!", kündigt Armin Bauer an.