Was vor einiger Zeit mit ein paar Gläschen Marmelade begann, ist heute fast schon eine richtige Großproduktion. Mehr als 1000 Gläser Marmelade, rund 30 Liter Öl und viele Flaschen Eierlikör produziert Frau Soika jedes Jahr zugunsten der SOS-Kinderdörfer. In der Garage und im Keller ihres Hauses im nordrhein-westfälischen Oermten stapeln sich die Köstlichkeiten. Dort lagern sie bis zum nächsten Weihnachts- oder Ostermarkt, wo sie unter den Besuchern reißenden Absatz finden. "Eigentlich bin ich das ganze Jahr über damit beschäftigt", erzählt Frau Soika. Leerlauf gibt es für die 56-Jährige nicht. Ob es ihr nicht manchmal zuviel wird? "Ich tue gerne was", sagt sie.
Wenn Gisela Soika nicht gerade Marmelade kocht oder Gläser verziert, dann unterrichtet sie Labortechnologie am Mercator-Berufskolleg in Moers. Die Schule unterstützt seit nunmehr 36 Jahren das SOS-Kinderdorf Bethlehem mit den Erlösen aus Oster- und Weihnachtsbazaren. Vor gut zehn Jahren wurde Frau Soika von ihrem Kollegen Günter Metzner gefragt, ob sie nicht für den Weihnachtsmarkt ein paar Marmeladen machen wolle. Und sie wollte!
Und offenbar wollen das auch die Marktbesucher. "Die Leute haben mich leergekauft", erzählt Frau Soika. Das ist bei einem so ausgefallenen Angebot auch kein Wunder: Erdbeermarmelade mit Balsamessig, Brombeergelee mit Banane und natürlich der Eierlikör. "Giselas Eierlikör ist Kult", so titelte kürzlich die Regionalzeitung. Leider findet sich das Rezept für den guten Tropfen nicht in Frau Soikas selbst geschriebenen Kochbuch, das sie ebenfalls zugunsten des SOS-Kinderdorfes Bethlehem verkauft. "Das ist mein Geheimrezept", sagt sie.
Neben ihrer Kochleidenschaft hat Frau Soika noch ein anderes schönes Hobby. Gemeinsam mit ihrem Mann reist sie gerne in ferne Länder. In China sind sie schon gewesen und natürlich auf Kuba und in Namibia. Auf ihren Reisen machen die beiden jede Menge Fotos, die sie dann zuhause in Diavorträgen der Gemeinde vorstellen. Auch dabei engagiert sich Frau Soika für die SOS-Kinderdörfer: "Wir nehmen keinen Eintritt und wer will, kann spenden."
Die nächste Reise haben die beiden schon geplant: Bald geht's in die Quellgebiete des Amazonas im südamerikanischen Urwald. Bleibt zu hoffen, dass Frau Soika von dort vielleicht die ein oder andere exotische Frucht mitbringt, aus der ein weiterer kultverdächtiger Likör entstehen könnte.
Wenn Sie jemanden als Spender der Woche vorschlagen möchten, schreiben Sie bitte an: simone.kosog@sos-kd.org