Schriftsteller, Schauspieler oder Musiker, das möchte Jan-Louis Wiedmann später einmal werden. Tatsächlich ist der Neunjährige auf dem besten Weg dazu: Er schreibt Geschichten, spielt mit Freunden Theater und macht Musik am Klavier.
"Jan-Louis interessiert sich für viele Dinge und hat einfach eine kreative Ader", erzählt seine Mutter Karin Pietschmann. Zu seiner Begeisterung für die Musik hat sicherlich auch beigetragen, dass sie ihm als Kleinkind "stundenlang vorgesungen" hat. Jan-Louis spielt erst seit knapp zwei Jahren Klavier, aber er komponiert schon eigene Stücke. "Ich will später mal in einer Band spielen. Dafür schreibe ich die Lieder", erzählt Jan-Louis. Ähnlich fantasievoll wie seine Stücke, sind auch deren Titel. Ritty, Hinohe und Gaddy heißen die Werke des Neunjährigen. Aber auch ein Menuett von Mozart hat der Musikus im Repertoire.
Jan-Louis lebt in Berlin und geht in die vierte Klasse der Grundschule. Er spielt Hockey im Verein, kickt gerne auf dem Fußballplatz herum und unternimmt viel mit seinen Freunden. Der Neunjährige denkt, wie er sagt, öfter darüber nach, wie gut es ihm hier geht. Gleichzeitig fällt ihm dann manchmal ein, dass es leider auch viele Kinder gibt, die es nicht so schön haben. Darüber hat Jan-Louis auch mit seinem Opa gesprochen, als der gerade für ein paar Tage zu Besuch in Berlin war. "Man müsste doch was machen", dachten sich die beiden und überlegten wie sie andere Kinder unterstützen könnten. Für Jan-Louis war klar, dass er irgendwie mit Musik helfen möchte. So kamen Opa und Enkel auf die Idee, kleine Konzerte in der Wohnung zu veranstalten, bei denen sie um Spenden bitten. Die beiden machten sich auch gleich an die Arbeit und kümmerten sich um Publikum. Sie schrieben Einladungen und verteilten die Zettel in den Briefkästen der Nachbarschaft.
Jan-Louis' Mutter hat von den Plänen ihres Sohnes übrigens erst später am Telefon erfahren, denn die Lehrerin war gerade mit ihren Schülern auf Klassenfahrt. "Mama, ich gebe jetzt immer Donnerstags zwischen 14.00 und 18.00 Uhr Hauskonzerte", hatte er ihr stolz am Telefon erzählt.
Die bevorstehenden Auftritte waren für Jan-Louis auch eine enorme Motivation, seine Stücke zu üben. Vor allem das Mozart Menuett, das ihm noch an der ein oder anderen Stelle schwer fiel, übte er eifrig, bis es saß. Das erste Hauskonzert gab Jan-Louis dann vor Verwandten und Freuden der Familie. Beim zweiten Termin kamen auch ein paar Nachbarn, die ziemlich begeistert davon waren, was er mit seinem Opa da auf die Beine gestellt hat. Das Geld, das Jan-Louis bei seinen Auftritten sammelte, spendete er später für die SOS-Aktion
6 Dörfer. Seine Mutter hatte über das Projekt, in dessen Rahmen weltweit sechs neue SOS-Kinderdörfer entstehen, im Internet gelesen und ihn darauf aufmerksam gemacht. "Ich wünsche den SOS-Kindern viel Spaß in ihrem neuen Zuhause", sagt Jan-Louis und erkundigt sich auch gleich, ob seine Spende von 57,37 Euro auch gut angekommen sei. Denn, dass es anderen Kindern ähnlich gut geht wie ihm selbst, liegt Jan-Louis wirklich sehr am Herzen.
Wenn Sie jemanden als Spender der Woche vorschlagen möchten, schreiben Sie bitte an: simone.kosog@sos-kd.org