Petra von Hoeßle erzählt mit schnellen Worten - nicht hastig, sondern voller Elan. Man merkt, dass es ihr viel Freude bereitet, sich zu engagieren. "Es war ein einfach ein schönes Familienfest und es ist einiges zusammen gekommen für die SOS-Kinderdörfer", sagt sie fröhlich.
Die 40-jährige ist Mutter zweier Kinder - was an sich schon ein Full-Time-Job ist - und außerdem Vorsitzende des Elternbeirats an der Wiesbadener Joseph-von-Eichendorff-Schule. Zu den vielen Aufgaben ihres Ehrenamts gehört die Organisation des Laternenfests, zu dem der Elternbeirat zusammen mit dem Schul-Förderverein und der evangelischen Auferstehungsgemeinde jedes Jahr am 11. November einlädt. "Da dieses Fest natürlich auf den hilfsbereiten St. Martin zurückgeht, spenden wir den Erlös immer für einen guten Zweck", sagt Petra von Hoeßle.
Bei den Vorbereitungen für das Laternenfest fiel ihr Info-Material zu den "6 Dörfern für 2006" in die Hand, der Charity der SOS-Kinderdörfer zur Fußball-WM in Deutschland. Der Bezug zum Fußball habe ihr gleich gefallen. "Ich selbst habe mit Fußball nicht so viel am Hut", sagt sie und lacht. "Aber ich habe mir gleich gedacht, das passt doch gut zu uns: Wir sind ja eine sehr fußballbegeisterte Schule. Schon in der Früh, wenn es noch dunkel ist, sieht man Kinder vor dem Unterricht mit dem Ball kicken. Und es gibt keine Pause, wo nicht ein paar Kinder auf dem Schulhof Fußball spielen." Also schlug sie vor, dieses Jahr die "6 Dörfer für 2006" zu unterstützen und so einen Beitrag zu leisten, dass sechs neue Kinderdörfer gebaut werden – ein Vorschlag, der auch ihren Mitstreitern gefiel.
Ja, und dann gab es natürlich noch ein paar andere Dinge zu klären, schließlich kommen immer einige hundert Besucher zu den Laternenfesten der Joseph-von-Eichendorff-Schule, Schüler, Geschwister und Eltern. Also gibt's auch einiges zu tun für die 30 bis 35 Helfer: Wer besorgt Tassen für den Glühweinausschank? Wer hilft beim Aufbau der Bierbänke und -tische? Wer macht Standdienst und verkauft Waffeln? Wie jedes Jahr türmte der Hausmeister in einer Metallwanne im Schulhof Holz zu einem mannshohen Haufen für das große Feuer. Lehrer bastelten mit ihren Schülern im Unterricht Laternen.
Und dann ging es los: Bei Einbruch der Dunkelheit versammelten sich die Teilnehmer an der Schule. "Insgesamt waren wir bestimmt 500", sagt Petra von Hoeßle, die mit ihren Kindern Vincent (7) und Yannick (10) mitlief. Singend und Laterne schwenkend machte der Lichterzug seine Runde durch die Nachbarschaft. Zurück im Schulhof wärmten sich die Besucher am lodernden Feuer mit Glühwein und Kinderpunsch und knabberten Gewürzstangen und Gebäck. Plakate und Broschüren informierten an einem Stand über die "6 Dörfer für 2006" und viele Besucher steckten Scheine und Münzen in die Spendenbox: Am Ende zählte Petra von Hoeßle 275 Euro für Kinder in Not.
Wenn Sie jemanden als Spender der Woche vorschlagen möchten, schreiben Sie bitte an: simone.kosog@sos-kd.org