Wenn Nadja Müller von daheim erzählt, dann spricht sie vor allem von ihren Tieren. "Tabaluga ist uns zugelaufen", erinnert sich die Zwölfjährige und freut sich darüber, dass der Kater meistens gemeinsam mit ihrem Hund Kira im Körbchen schläft. Kira scheint sich auch prächtig mit Nadjas Pferd Glymur zu verstehen. "Der knutscht es immer ab", erzählt sie und lacht. Ob sie noch andere Tiere hat? "Den Hasen Lina hab ich noch, der ist sieben Jahre alt. Bis vor ein paar Wochen hatte ich auch noch Heuschrecken zuhause", sagt sie. Gut, dass Nadja mit ihrer Mutter in einer für die Tiere idealen Umgebung lebt. Sie wohnen auf einem Reiterhof in Glashütten-Schlossborn im Taunus.
Auch Nadjas beste Freundin Lia Frankenbach hat viel für Tiere übrig. Die Elfjährige ist eine echte Pferdenärrin. Nino, heißt ihr Pflegepferd, das sie mehrmals in der Woche reitet und versorgt. Seit gut zehn Monaten hat sie auch einen Hund. "Jule kann schon einige Kunststücke", erzählt sie. Nadja und Lia kennen einander von Babyzeiten an. Auch wenn sie jetzt unterschiedliche Schulen besuchen, treffen sie sich trotzdem häufig und gehen mit ihren Hunden Gassi. Auf einem ihrer Spaziergänge kam ihnen auch die Idee zu ihrer Aktion für die SOS-Kinderdörfer.
"Nadja hat da so einen tollen Stein im Bach gesehen und vorgeschlagen, dass wir den bemalen könnten", erinnert sich Lia. Gesagt, getan. Die beiden sammelten Steine, entwarfen Muster und pinselten drauf los. "Später wollten wir die dann verkaufen und das Geld für die SOS-Kinderdörfer spenden", erklärt Nadja. Sie kennt die Arbeit der SOS-Kinderdörfer von ihrer Mutter her, die selbst regelmäßig spendet. "Wir wollten einfach anderen Kindern helfen, denen es nicht so gut geht wie uns", ergänzt Lia.
Als die beiden Mädchen dann genügend kunstvoll bemalte Steine beisammen hatten, entschlossen sie sich erst mal für einen kleinen Verkaufsstand direkt vor Lias Haustür. An dem Tag hatte zufälligerweise Lias Bruder Geburtstag und einige der Partygäste interessierten sich für die kleinen Kunstwerke der beiden Mädchen. "Das hat schon sehr viel Spaß gemacht", erzählt Lia.
Nachdem aber noch Steine übrig waren, beschlossen die beiden Freundinnen diese am Samstag auf dem Wochenmarkt in Schlossborn zu verkaufen. "Wir haben einfach einen kleinen Tisch am Rand des Marktes aufgebaut und dort unsere Steine zugunsten der SOS-Kinderdörfer angeboten", erzählt Nadja. Offenbar waren nicht nur die Marktbesucher sondern auch die anderen Verkäufer von der Aktion der beiden Mädchen angetan. "Die waren total nett und haben uns mit Fleischwurst und Schokobrötchen versorgt", sagt Nadja.
Lia und Nadja haben an diesem Tag eine Menge Einsatz für ihre Aktion gezeigt. Wenn sich beispielsweise gerade mal niemand für ihre Steine interessierte, gingen sie einfach direkt auf die Leute zu und fragten, ob Sie nicht etwas für die SOS-Arbeit übrig hätten. Stolze 45 Euro kamen bei Nadjas und Lias tollen Verkaufsaktionen zusammen. Anschließend haben sie den ganzen Betrag für die
Nothilfe der SOS-Kinderdörfer in Darfur im Sudan gespendet. Für Kinder, die - wie Nadja und Lia sagen - "nicht so glücklich wie wir mit einem Zuhause und vielen Tieren aufwachsen".
Wenn Sie jemanden als Spender der Woche vorschlagen möchten, schreiben Sie bitte an: simone.kosog@sos-kd.org