Isabel Scheller veranstaltete am vierten Advent ein Ponyreiten für den guten Zweck. Damit machte sie nicht nur die teilnehmenden Kinder glücklich, sondern unterstützte auch die SOS-Kinderdörfer.
"Das Wetter bereitete mir am meisten Sorgen", erzählt Isabel Scheller aus Backnang, "stündlich sah ich mir schon Tage davor den Wetterbericht an". Und die Sorge war berechtigt, denn Regen und Sturm wechselten sich am 22. Dezember auf dem Pferdehof in der Nähe von Göppingen ab, auf dem im Freien auf der Reitbahn die SOS-Spendenaktion in Form eines Ponyreitens für Kinder stattfand und unter dem Dach des Vereins "Pferdefreunde Stauferland e. V." veranstaltet wurde. Doch das tat der Stimmung keinen Abbruch. "Ich war überwältigt von der positiven Resonanz, wie begeistert die Kinder waren. Auch wenn mir der Wind ein paar Mal mein Spendenhäuschen vom Tisch wehte." Und immerhin: Rund 40 Kinder kamen an diesem Nachmittag in den Genuss, nicht selten das erste Mal auf einem Islandpferd zu sitzen, die wegen ihrer Größe eine Mischung aus Pony und Großpferd sind.
Ein Traum geht in Erfüllung
Mit dieser vorweihnachtlichen Aktion hat sich unsere Spenderin des Monats einen ganz persönlichen Wunsch erfüllt. Denn auf ihren beiden betagten Isländer-Wallachen Skeggi und Hnokki hat bereits Isabel Scheller das Reiten erlernt. "Island-Pferde sind bekannt für ihr sanftes Gemüt und ihre Geduld. Sie haben es damals mit mir ausgehalten, daher dachte ich mir, kann ich mit anderen Kindern meine Leidenschaft teilen." Die nebenberuflich tätige Reitlehrerin wollte schon lange eine Spendenaktion ins Leben rufen, die Kindern in der ganzen Welt zugutekommt, spielte sogar selbst schon einmal mit dem Gedanken, eine eigene Stiftung zu gründen. Doch das nötige Startkapital war noch nicht vorhanden. So entschied sie sich, für SOS-Kinderdörfer weltweit die Spendentrommel zu rühren. "Mit dieser Aktion konnte ich Kindern aus meiner alten Heimat rund um Göppingen eine Freude bereiten und nebenbei noch vielen anderen helfen, denen es viel schlechter geht als uns. Eine sogenannte Win-Win-Situation. Außerdem verleiht es mir selbst immer wieder ein Glücksgefühl, Kinder so strahlen zu sehen."
Über den Tellerrand blicken
Prägend waren für Isabel Scheller ihre zahlreichen Auslandaufenthalte. Nach jeder Reise wurde der Wunsch, armen Kindern und Familien in der ganzen Welt zu helfen, immer größer. "Jedes Mal wurde mir ein Spiegel vorgehalten, wie gut es uns und wie schlecht es anderen geht", sagt Isabel Scheller, "und wie einfach, mit wenigen Mitteln, man das Leben von benachteiligten Kindern signifikant verbessern kann." Mit tatkräftiger Unterstützung und Hilfe ihrer Familie und Freunde, insbesondere von anderen Islandpferde-Besitzern des Pferdehofs, die ihre Lieblinge für das Reit-Event zur Verfügung stellten, wurde mit insgesamt neun, teilweise weihnachtlich verkleideten, Tieren der Nachmittag zugunsten des Kindes ein voller Erfolg.
Mit Glühwein und Kinderpunsch den Widrigkeiten trotzen
Nicht nur das Wetter bereitete Isabel Scheller Kopfzerbrechen, sondern auch die Ungewissheit, wie viele Kinder erscheinen würden. "Ich habe nur eine kleine Werbetrommel gerührt, denn ich hatte Angst, dass wir überrannt würden." Daher gestaltete Isabel Scheller mit ihren beiden Nichten Plakate, die sie in den umliegenden Kindergärten und Grundschulen aufhängte. "Ein bisschen Social Media musste natürlich auch sein", betont Frau Scheller, "daher bewarb ich die Spendenaktion auch auf meiner Facebook-Seite, die von Freunden und Verwandten fleißig geteilt wurde."
Doch die Sorge war unbegründet, die Anzahl der teilnehmenden Kinder war ideal, und alle neun Isländer wurden optimal bewegt, ohne überstrapaziert zu werden. Und weil das Ponyreiten im Freien stattfand, gab es zur Stärkung auch Weihnachtsgebäck sowie Punsch und Glühwein für Kinder und deren Familien, während im Hintergrund Weihnachtslieder auf das bevorstehende Fest der Liebe einstimmten. Als am vierten Advent die Sonne unterging, hatte Isabel Scheller Spenden in Höhe von 650 Euro eingenommen, einen Betrag, auf den sie stolz sein kann.
Und natürlich war das erst der Anfang, denn unsere Spenderin des Monats plant nach diesem erfolgreichen Start noch weitere Reitveranstaltungen für den guten Zweck. "Ich warte aber noch bis zum Frühling, denn bei Sonne und wärmeren Temperaturen macht das Ponyreiten noch viel mehr Spaß!"