Dominik Bartels nahm sich vor einem Jahr vor, Gutes zu tun, und schoss weit über das Ziel hinaus. Was bleibt, ist eine Erfolgsgeschichte, die noch lange kein Ende findet.
Die künstlerische Bandbreite von Dominik Bartels in einem Begriff zusammenzufassen, das ist eine schier unlösbare Aufgabe. "Allroundtalent" käme dem wohl am nächsten, jedoch verdient Dominik Bartels eine Differenzierung: Autor, Satiriker, Kabarettist, Poetry Slammer und Moderator – all das ist der in Helmstedt lebende Künstler, der das ganze Jahr auf Achse ist und sein Publikum mit seinen facettenreichen Auftritten begeistert. "Am meisten brenne ich momentan für das Kabarett, hier kann ich meinen Humor und eine Botschaft, also das, was mir auf der Seele brennt, vereinen."
Ein Vorsatz, der Kreise zieht
Auf der Seele brannte Dominik Bartels vor einem Jahr, zu Beginn von 2019, vor allem eines. "Andere nehmen sich vor, im neuen Jahr mehr Sport zu treiben oder weniger Alkohol zu trinken", sagt Bartels, "aber da ich mich selber leider zu gut kenne und daher wusste, dass das ohnehin nicht klappt, dachte ich mir: Warum nicht mal etwas wirklich Sinnvolles tun?" So wurde die Idee geboren, bei seinen Auftritten Spenden für SOS zu sammeln. Ausschlaggebend für Dominik Bartels war die Biographie von Hermann Gmeiner, dem Gründer der SOS-Kinderdörfer weltweit. "Da hat jemand gelebt für eine Idee, und dieser Jemand hat ein Hilfsprojekt aus dem Boden gestampft, das hat mir sehr imponiert", schwärmt Bartels. "In Hermann Gmeiner brannte ein Feuer, jedoch war – in doppeltem Sinne – keine Kohle vorhanden, und trotzdem hat dieser Mann es nach dem Zweiten Weltkrieg geschafft, eine Organisation aufzubauen, die heute weltweit agiert, da kann ich nur den Hut ziehen."
Mit einem Sparschwein fing es an
Und so kam es, dass Dominik Bartels ein weiteres Mal den Hut zog, aber diesmal, um Spenden für SOS zu sammeln. Viel mehr war es ein Sparschwein, das er zu Beginn während seiner Auftritte eher unauffällig in der Nähe des Publikums platzierte. "Am Anfang dachte ich an einen Gesamterlös von 20 oder 30 Euro, als ich gegen Ende meines Auftritts dem Publikum erzählte, ich spende einen Teil meiner Gage an SOS, und sie könnten auch gerne etwas ins Sparschwein stecken." Doch da hatte er die Hilfsbereitschaft seiner Fans unterschätzt: "Schon beim ersten Mal war ich erstaunt, was Menschen bereit sind, für den guten Zweck zu geben."
Der Städte-Battle beginnt
Dann nahm die (Erfolgs-)Geschichte ihren Lauf. Bartels begann, auf seiner Facebook-Seite einen Spendenverlauf zu veröffentlichen, um den Erfolg während seiner Auftritte an den vielen verschiedenen Orten in Deutschland zu dokumentieren. Nicht nur die Social-Media-Präsenz, sondern auch seine Spendenaufrufe auf der Bühne entfachten ein sogenanntes "Städte-Battle". "Ich hatte da anscheinend einen Nerv getroffen, die Zuschauer in ihrer Ehre gepackt", schmunzelt Bartels, "dass sie sich gesagt haben, wenn die Stadt x den Betrag y gespendet hat, dann müssen wir das toppen." Andere gezwungen oder genötigt zu spenden, das hat Bartels nie getan: "Ich habe die Menschen lediglich positiv motiviert, und ich bin glücklich über das, was dabei herauskam." Dabei heraus kamen über 9.000 Euro, die Bartels im Laufe des Jahres 2019 eingesammelt hatte. Eine Summe, die beeindruckt und denen hilft, die sich nicht mehr selbst helfen können.
Neues Jahr, gleicher Vorsatz
Die Idee, arme Kinder und deren Familien zu unterstützen, deckt sich mit seinem Lebensmotto. Ein wahrhaft großer Mann wird weder einen Wurm zertreten, noch vor einem Kaiser kriechen – ein Zitat aus dem Munde von Benjamin Franklin, das sich Bartels zu Herzen nimmt: "Nicht nach oben ducken und nach unten treten – im Grunde kommt es nur auf eines an: Schwächeren zu helfen. Denn wer Gutes tut, dem wird Gutes widerfahren".
Auch in 2020 hat Dominik Bartels sich vorgenommen, Spenden für SOS zu generieren. Mit einer kleinen Änderung: "Dieses Jahr möchte ich noch mehr Geld für Kinder in Not sammeln als in 2019." Ein Vorsatz, der für unseren Spender des Monats hoffentlich in Erfüllung geht.