Seit dem 1. Dezember strahlt das hessische Örtchen Trohe wieder einmal in vollem Glanz. Zum mittlerweile sechsten Mal haben die Troher Bürger zur Weihnachtszeit knapp 300 Häuser mit bunten Lichtern geschmückt. In wochenlanger Arbeit montierten die ehrenamtlichen Helfer unzählige Lichterketten an Dächern, Zäunen, Bäumen und wo sich sonst noch Platz bot. Jetzt strahlen insgesamt mehr als eine Million Weihnachtslichter in dem Ort nahe Gießen. Jeder ist willkommen, sich das Lichtspektakel anzusehen und sich gegen einen geringen Eintrittspeis vom Troher Lichtermeer verzaubern zu lassen.
Eine Million Weihnachtslichter leuchten für Waisenkinder in Mosambik
Initiator der Troher Weihnachtslichter ist Thomas Rühl. Für ihn ist das Projekt ein Beweis dafür, dass sich "scheinbar Unmögliches wahr machen lässt". Als Rühl die Aktion im Jahr 1999 zum ersten Mal auf die Beine stellte, wollte der Vorstand der CURSOR Software AG damit noch die Liberalisierung des Energiemarktes darstellen. Aber schon damals war das Projekt mit einem sozialen Zweck verbunden.
Seit dem Jahr 2003 stehen die Troher Weihnachtslichter im Zeichen der SOS-Kinderdörfer. Ein Teil der Eintrittsgelder und Spenden geht an das SOS-Kinderdorf Inhambane in Mosambik. Dort wird es bald ein "Haus Trohe" geben, in dem Kinder ein behütetes Zuhause finden. Das im Bau befindliche Kinderdorf Inhambane wird mit Spenden aus der Niedersachsen-Aktion finanziert, die Franz Rosen ins Leben gerufen hat und zu der auch die Troher Weihnachtslichter beitragen.
"Wir in Trohe sind stolz auf das, was wir erreicht haben"
Insgesamt beteiligen sich in diesem Jahr rund 500 Troher Bürger an der Weihnachtslichter-Aktion. Alle tun das ehrenamtlich und für den guten Zweck. Außerdem gibt es eine Reihe von Sponsoren, die das Projekt unterstützen. Wer die Troher Weihnachtslichter bestaunen möchte, sollte dies unbedingt noch in diesem Jahr tun. Das Lichtspektakel findet 2007 nämlich leider zum letzten Mal statt.
Thomas Rühl sieht das Ende der Troher Weihnachtslichter mit einem lachenden und einem weinenden Auge: "Wir in Trohe sind sehr stolz auf das, was wir erreicht haben und der Einsatz hat sich wirklich gelohnt", meint Rühl. Die Troher Weihnachtslichter haben sich im Lauf der Jahre zu einer echten Großveranstaltung entwickelt. Doch mit der Größe stieg natürlich auch die Belastung für die vielen ehrenamtlichen Helfer im Ort zunehmend. "Die Weihnachtslichter könnte man wie bei einem Vollzeitjob das ganze Jahr über hauptamtlich betreuen", fasst Thomas Rühl zusammen.
Finale mit Feuerwerk am 18. Dezember
Am 18. Dezember wollen die Organisatoren nun mit einem schönen Feuerwerk einen Schlusspunkt unter ihr Projekt setzen. Ihre Ziele haben sie allemal erreicht: Die Faszination von elektrischem Licht mit sozialem Engagement zu einem schönen weihnachtlichen Erlebnis verbinden. Aber Thomas Rühl und seinen Mitstreiter ging es auch darum, andere zu ermutigen, sich für Hilfsbedürftige einzusetzen. "Einfach anpacken. Ganz nach dem alten hessischen Prinzip: Net schwetze, mache", erklärt Thomas Rühl.
Wenn Sie jemanden als Spender des Monats vorschlagen möchten, schreiben Sie bitte an: simone.kosog@sos-kd.org