28.05.2015, Kathmandu - Die SOS-Kinderdörfer in Nepal schlagen Alarm. Die in zwei
Wochen beginnende Monsunzeit drohe die Situation der Erdbebenopfer
drastisch zu verschlimmern, so die Einschätzung. Viele Menschen
leben seit dem schweren Beben vor gut einem Monat ungeschützt im
Freien. Die Kinderhilfsorganisation befürchtet durch einsetzende
Regenfälle weitere Erdrutsche, Krankheiten und Versorgungsengpässe.
Der Aufbau von Notunterkünften gehe zwar immer schneller voran, so
der nationale SOS-Direktor Shankar Prandhananga. Es sei jedoch
unwahrscheinlich, dass alle Erdbebenopfer vor dem Monsun eine
schützende Unterkunft finden werden.
Insbesondere in den abgelegenen Bergregionen sei die Situation
dramatisch: "Bislang konnten nur wenige Helfer und Hilfsgüter
in die schwer zugänglichen Bergregionen gelangen. Die meisten
Menschen sind dort noch von jeglicher Hilfe abgeschnitten", sagt
Prandhananga.
"Die Straßen sind durch Erdrutsche blockiert. Es ist sehr
wahrscheinlich, dass der Regen noch weitere Schlammlawinen
auslöst", so der SOS-Leiter. "Die Menschen in den Bergen
und in den Notunterkünften an Flussufern sind dadurch besonders
gefährdet. Ihr Zugang zu Lebensmitteln wird sich erschweren."
Die Gefahr, dass sich die ohnehin schon schlechten hygienischen
Zustände durch den Regen noch verschlimmerten, sei hoch, so der
SOS-Nothilfe-Experte: "Wir befürchten die Ausbreitung von
Cholera, Typhus und Atemwegserkrankungen bei Säuglingen."
München, 28. Mai 2015
Weitere Informationen:
Louay Yassin
Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-259
E-Mail:
louay.yassin@sos-kd.org
http://www.sos-kinderdoerfer.de/erdbeben