Die Mehrheit der Menschen lebt auch weiterhin in Armut
Rund 14,5 Mio. Menschen leben in Simbabwe. Die Wirtschaft Simbabwes ist instabil und die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind dramatisch, da die meisten Einwohner Simbabwes unterbeschäftigt oder arbeitslos sind. Die Arbeitslosigkeit ist in den ländlichen Gebieten sehr hoch und viele Menschen (insbesondere Männer) ziehen auf der Suche nach Arbeit in die Städte. Leider, finden sie auch dort keine Beschäftigung.
Nach Angaben der Weltbank leben rund 72 % der Menschen in Armut. Die Armut ist in den ländlichen Gebieten größer als in den Städten. In den südöstlichen Regionen des Landes ist die Armutsrate am höchsten. Viele Menschen leben dort von der Landwirtschaft, die allerdings nicht sehr ertragreich ist und unter häufigen Trockenperioden leidet.
Geschätzte 1,6 Mio. Kinder leben in extremer Armut. Diese Kinder haben keinen Zugang zu grundlegenden Ressourcen wie Nahrung, angemessener Unterkunft, sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen.
HIV/AIDS bleibt nach wie vor ein wichtiges gesundheitliches Problem
Armut und Beschäftigungslosigkeit führen oft zu Unterernährung. Rund 28 Prozent der Kinder unter 5 Jahren sind unterentwickelt und 56 Prozent aller Kinder leiden unter Anämie. Im Jahr 2016 erlitt Simbabwe eine der schlimmsten Krisen der letzten Zeit. Die Anzahl der Haushalte, in denen es nicht ausreichend Essen gab hat sich nahezu verdoppelt und fast 33.000 Kinder mussten dringend gegen Unterernährung behandelt werden. In den südwestlichen Provinzen des Landes kämpfte mehr als die Hälfte der Bevölkerung gegen den Hunger.
HIV/AIDS ist das größte Problem der öffentlichen Gesundheit des Landes. 14 Prozent der Simbabwer sind mit HIV/AIDS infiziert, das ist eine der höchsten Prävalenzraten auf der ganzen Welt. Unter einer Million Infizierten sind 180.000 Kinder. Kinder von HIV-infizierten Eltern sind einer Reihe von Gefahren ausgesetzt. Sie können selbst angesteckt werden und sind vom Verlust der elterlichen Fürsorge sowie sozialer Diskriminierung und Vernachlässigung bedroht.
Auch der Zugang zu medizinischer Versorgung ist schwierig oder schlichtweg nicht leistbar. Dies trifft insbesondere auf die ländlichen Gebiete zu, in denen ein Krankenhausbesuch die Bewältigung eines langen Wegs bedeutet.Sind die Leute dort angekommen, ist das noch keine Garantie dafür, dass das Krankenhaus über das notwendige Equipment oder die entsprechenden Medikamente zur Behandlung der Beschwerden verfügt.
Kinder brauchen Schutz und Unterstützung
Die Rechte von Millionen von Kindern müssen geschützt werden. Eine Vielzahl von Kindern erhält keine Geburtsurkunde, wodurch ihre Einschulung und medizinische Versorgung erschwert werden.
Simbabwe rühmt sich mit einer der höchsten Alphabetisierungsraten in ganz Afrika und das Bildungssystem hatte einst eine Vorbildfunktion für die gesamte Region. Die Lage auf dem Bildungssektor hat sich in den letzten Jahren jedoch verschlechtert. Rund 11 Prozent der Kinder gehen nicht zur Schule. Viele Familien können sich eine Grundschulbildung für ihre Kinder schlichtweg nicht leisten, sie müssen arbeiten und zum Familieneinkommen beitragen.
SOS-Kinderdorf in Simbabwe
Seit 1983 unterstützt SOS-Kinderdorf Kinder, junge Menschen und Familien in Simbabwe.
Familien stärken: SOS-Kinderdorf arbeitet mit lokalen Organisationen und Gemeinden, um gefährdete Familien zu unterstützen, damit diese zusammen bleiben können. Wir gewährleisten, dass sie Zugang zu grundlegenden Gütern und Dienstleistungen wie medizinischer Versorgung und Bildung haben. Wir bieten auch Schulungen und Beratungen für Eltern, damit sie ein Einkommen haben, um für ihre Kinder sorgen zu können. Viele Familien in unseren Programmen benötigen besondere Unterstützung, weil sie von HIV/AIDs betroffen sind. Indem wir die Familien unterstützen, bewahren wir Kinder davor, arbeiten zu müssen.
Betreuung in SOS-Kinderdorf-Familien: Wenn Kinder trotzt aller Unterstützung nicht mehr bei ihren Eltern leben können, finden sie in einer SOS-Kinderdorf-Familie ein liebevolles Zuhause. Kinder wachsen gemeinsam mit ihren Geschwistern in einem sicheren Umfeld auf. Einige Familien sind in der Gemeinschaft integriert. Wenn immer es möglich ist, arbeiten wir eng mit den Herkunftsfamilien zusammen, damit Kinder zurückkehren können.
Bildung: SOS-Kinderdorf setzt sich dafür ein, dass Kinder eine gute Bildung erhalten, die ihnen dabei hilft, für sich selbst sorgen zu können. Wir betreiben Kindergärten und Grund- und Sekundarschulen. Diese Bildungszentren werden sowohl von Kindern in unserer Obhut als auch von jenen aus der Nachbarschaft besucht.
Unterstützung für junge Menschen: Wir unterstützen junge Menschen, bis sie ein selbständiges Leben führen können. Wir ermöglichen ihnen den Zugang zu weitere Bildung und Berufsausbildung, damit sie die richtigen Fähigkeiten haben, um Arbeit zu finden oder ihr eigenes Geschäft zu starten.
Anwaltschaft: Wir arbeiten eng mit staatlichen Einrichtungen, lokalen Gemeinden und Organisationen, um die Rechte von Kindern zu verbessern, insbesondere jener, die die elterliche Fürsorge verloren haben oder gefährdet sind, diese zu verlieren.