Die Familien leiden aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit und Armut
Rund 3 Mio. Menschen leben in Albanien. Die Hauptstadt Tirana zählt rund 490.000 Einwohner.
Seit 2014 ist Albanien Beitrittskandidat für die Europäische Union. In diesem Zusammenhang haben Veränderungen stattgefunden und das Leben mancher Familien hat sich verbessert. Dennoch lebt ein Viertel der Bevölkerung nach wie vor in Armut, Die ärmsten fünf Prozent kämpfen tagtäglich, um ihre Familien zu ernähren. Die Armut betrifft in erster Linie Frauen, junge Menschen und Menschen, die in entlegenen ländlichen Gebieten wohnen.
Die Albaner selbst sehen Arbeitslosigkeit und Korruption als die zwei größten Probleme, denen sie gegenüberstehen. Die Arbeitslosenrate ist mit 14 Prozent gleichbleibend hoch. Viele Menschen arbeiten im informellen Bereich. Bei diesen Jobs gibt es keine Sicherheit und keinen Schutz vor Ausbeutung. Auch Korruption spielt eine Rolle für die Familien, wenn sie mit Behörden zu tun haben. Oft müssen sie zusätzlich etwas bezahlen, um bessere oder schnellere medizinische Hilfe zu bekommen oder wenn sie ihre Kinder in die Schulen einschreiben.
Es herrscht Mangel an grundlegenden Dienstleistungen für die am meisten gefährdeten Menschen
Hunderttausende Albaner haben ihr Land verlassen, meist in Richtung Griechenland und Italien. Sie überweisen Gelder an die zurückgebliebenen Familienmitglieder, die sie dringend benötigen.
Grundlegende Dienstleistungen wie Gesundheit, Bildung und Unterstützung für Familien, blieben auf der Strecke. Diese fehlende Unterstützung hat sich negativ auf das Leben der Kinder ausgewirkt, die vermehrt ausgebeutet werden. Kinder aus den städtischen Gebieten, jene die in Armut leben, Kinder aus ethnischen Minderheiten und Mädchen sind besonders gefährdet.
Kinder sind aufgrund mangelnden Schutzes gefährdet
In Albanien leben geschätzte 857.000 Kinder unter 18 Jahren. Trotz einiger Verbesserungen muss für den Schutz von Kindern noch mehr getan werden. Kinder, die die elterliche Fürsorge verloren haben, sind stärker von Diskriminierung, Missbrauch und Ausbeutung bedroht.
Arbeitslosigkeit ist für viele in Albanien ein Problem, doch junge Menschen haben es bei der Jobsuche besonders schwer: 26 Prozent der jungen Arbeitssuchenden können keine Stelle finden.
Junge Menschen haben nicht viele Möglichkeiten, eine weiterführende Berufsausbildung zu absolvieren. Wenn sie außerdem aus sozial benachteiligten Schichten kommen und wenige Qualifikationen und Erfahrung mitbringen, sind ihre Aussichten noch geringer.
SOS-Kinderdorf in Albanien
SOS-Kinderdorf wurde im 1992 in Albanien tätig.
Familien stärken: Wir arbeiten mit lokalen Organisationen und den Gemeinden, um gefährdete Familien zu unterstützen und sie vor Zerrüttung zu bewahren. Wir stellen sicher, dass die Kinder die Schule besuchen können und Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Wir bieten auch juristische und psychologische Unterstützung für die Familien.
Betreuung in Familien: Kinder, die nicht mehr bei ihren Familien leben können finden in den SOS-Kinderdorf-Familien ein liebevolles Zuhause. Sie wachsen gemeinsam mit ihren Geschwistern auf und werden von SOS-Kinderdorf-Eltern betreut. Soweit es möglich ist, versuchen wir die Kinder in ihre Herkunftsfamilien zurückzuführen.
Bildung: Unser Ziel ist es sicherzustellen, dass alle Kinder in unserer Obhut den Kindergarten und die Schule besuchen. Wir bieten auch Aktivitäten nach der Schule, um Kinder vor Ort zu unterstützen.
Unterstützung für junge Menschen: Für Jugendliche ist es in Albanien schwer, selbständig zu werden. Wir bieten praktische und psychologische Unterstützung für junge Menschen während ihres Studiums, damit sie ihre Fertigkeiten verbessern können. Wir arbeiten mit örtlichen Firmen in der Region Tirana zusammen, um jungen Menschen Zugang zu Praktika, Stipendien und Berufsausbildung zu ermöglichen.
Anwaltschaft: SOS-Kinderdorf arbeitet mit dem Regierung und anderen Behörden, um die Sozialreform voranzutreiben, die die Rechte von Kindern verbessert.
(verfügbar auf Englisch und Albanisch)