Nichts wert?! Mädchen in Indien

Als Snehahs Mutter ein zweites Mal heiratete, wollte sie ihre beiden Töchter aus erster Ehe loswerden. Mit zwei Mädchen hätte sie wohl kaum einen neuen Mann gefunden. Denn Mädchen sind in der indischen Gesellschaft nichts wert.

 

 

Mädchen gelten vielen Indern nur als Belastung, auch wegen der hohen Mitgift, die Familien für ihre Tochter zahlen müssen, wenn diese später heiraten. Die Folgen sind grausam: Jedes Jahr werden in Indien 25.000 Mädchen nach der Geburt von ihren Familien getötet. Bei Kindern unter fünf Jahren sterben fast doppelt so viele Mädchen wie Jungen. Denn Mädchen bekommen oft weniger zu Essen und wenn sie krank werden, spart man sich häufig den Arztbesuch.

Auch in die Ausbildung ihrer Töchter wollen viele Familien nicht investieren: So müssen Mädchen im Haushalt helfen und werden früh verheiratet, während ihre Brüder die Schule besuchen dürfen. Fast die Hälfte der Frauen in Indien kann deshalb nicht lesen und schreiben.

Missachtet, vernachlässigt, keine Hoffnung auf ein selbstbestimmtes Leben - dieses Schicksal unzähliger indischer Mädchen drohte auch Snehah und ihrer älteren Schwester Garima. Als ihre Mutter sich scheiden ließ, ließ sie ihre Töchter zurück und wollte sie nicht mehr sehen. Snehah, die jüngere, blieb beim Vater. Doch der war Alkoholiker und kümmerte sich kaum um das Kind. Garima, die ältere der beiden, kam zu einer Tante, die das Kind schlecht behandelte.

Ein neues Zuhause

Doch Snehah und Garima hatten Glück: Sie wurden im SOS-Kinderdorf Alwaye-Cochin aufgenommen. Besonders Snehah, die jüngere der beiden Schwestern, tat sich anfangs schwer wieder Halt zu finden.

"Snehah weinte wochenlang. Ich tröstete sie immer wieder, doch es nutzte nichts", erzählt ihr SOS-Mutter , Threessiamma. "Es dauerte lange, bis sie Vertrauen zu mir fasste. Doch jetzt fühlt sie sich hier richtig wohl."
Vier Jahre sind vergangen, seit die beiden Schwestern ins Kinderdorf kamen. Heute ist Snehah zwölf und Garima ist 14 Jahre alt. Sie haben im SOS-Kinderdorf eine neue Familie und viele Freundinnen gefunden - weil Mädchen in Indien häufiger ausgesetzt werden als Jungen, wachsen im Kinderdorf mehr Mädchen als Jungen auf.

Eine gute Ausbildung

Wie alle SOS-Kinder bekommen auch die beiden Schwestern eine gute Schulausbildung. Sie haben gute Noten und besuchen beide eine weiterführende Schule. Garima will später einmal Kinderkrankenschwester werden. Und Snehah? "Ich möchte einmal Kinderärztin werden. Ich mag Kinder sehr gerne und möchte Menschen helfen, denen es schlecht geht."

 

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