05. Mai 2017 | NEWS

SOS-Dokumentarfilmpreis 2017 für „Kommunion"

Polnische Filmemacherin Anna Zamecka wird auf dem DOK.fest München ausgezeichnet

Die polnische Filmemacherin Anna Zamecka erhält den Dokumentarfilmpreis der SOS-Kinderdörfer weltweit 2017. Der Film erzählt den alltäglichen Kampf der vierzehnjährigen Ola um ihre dysfunktionale Familie in Polen. Der Preis wird im Rahmen des 32. Internationalen Dokumentarfilmfestivals München (DOK.fest) am 13. Mai verliehen.

Trailer des Preisträgerfilms: Kommunion (Komunia)

„Anna Zamecka gelingt ein außerordentlicher Film, der einerseits von der Nähe und Zuneigung zu der Protagonistin lebt und anderseits den Mut hat, auch das mögliche Scheitern des Mädchens zu skizzieren“, urteilte die Jury über den Film. „Die Familie drängt sich auf engstem Raum. Die Waschmaschine, die im Schleudergang alles zum Wackeln bringt, wird nach und nach zur Metapher für Olas Leben. Der Filmemacherin gelingt mit Hilfe einer beobachtenden, fast unsichtbar wirkenden Kameraarbeit ein zutiefst berührendes Porträt, das uns den nicht selbstverständlichen Wert von Familie bewusst macht. Familie, die Bindung ermöglicht und Halt gibt.“

Hochkarätige Jury verleiht den SOS-Dokumentarfilmpreis

Filmszene aus "Kommunion". Die 14-jährige Ola küm­mert sich um ihren jün­ge­ren autis­ti­schen Bru­der Niko­dem. Foto: Peripher Filmverleih

Die Jury war unter anderem besetzt mit Prof. Dr. Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung, Hans Demmel, Geschäftsführer n-tv und VPRT-Verbandschef, Jutta Krug, beim WDR verantwortlich für Kino-Dokumentarfilm, und Doris Hepp, beim ZDF zuständig für den kreativen Dokumentarfilm und Themenabende.

„Dieser Film ist ein wunderbares Beispiel für die vielen Kinder in dieser Welt, die aufgrund der gesellschaftlichen und familiären Zwänge zwischen Schattendasein und Parentifizierung zermürbt werden und dennoch die Kraft besitzen, ihre Familie zumindest teilweise zusammenzuhalten“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der SOS-Kinderdörfer, Dr. Wilfried Vyslozil. „Es ist ein dringender Appell, nie aufzuhören, Kindern auf ihrem Lebensweg zur Seite zu stehen.“

Außerordentlicher Film von Anna Zamecka

Filmplakat von "Kommunion". Der Film kommt am 4. Mai 2017 in die deutschen Kinos. Foto:  Peripher Filmverleih

Der Dokumentarfilmpreis der SOS-Kinderdörfer weltweit (München) wird zum vierten Mal verliehen. Er ist mit 3000 Euro dotiert und wird von B.O.A. Videofilmkunst, München, gestiftet. Im vergangenen Jahr hatte die iranische Filmemacherin Rokhsareh Ghaem Maghami mit ihrem Film „Sonita“ über Kinderheirat die Auszeichnung erhalten. „Kommunion“ läuft im Rahmen des DOK.fest-Programms in München und wird zusätzlich am 14. Mai im Münchner Museum Fünf Kontinente im Rahmen eines Screenings der Öffentlichkeit präsentiert.

Das DOK.fest in München ist eines der großen Festivals in Europa für den internationalen, künstlerisch anspruchsvollen und gesellschaftlich relevanten Dokumentarfilm. Das Publikumsfestival findet in diesem Jahr vom 3. bis 14. Mai statt und zeigt seine 32. Festivaledition.
 

Rückblick Preisträger DOK.fest 2016:

 

 

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