"Die Europakommission ist Ihr engagierter Partner in der Förderung der Rechte aller Kinder, insbesondere jener, deren Eltern nicht für sie sorgen können", sagte EU-Kommissarin Benita Ferrero-Waldner zu den 100 TeilnehmerInnen der Veranstaltung: Aus ganz Europa waren Gesandte von Behörden, Organisationen und Vereinen angreist, um sich für die Rechte von Kindern einzusetzen, die ohne Eltern aufwachsen müssen - also "fremdbetreut" werden. "Kindern ohne elterliche Betreuung wird in der langfristigen EU-Kinderstrategie, die im Jahr 2008 eingeführt wird, ein besonderer Platz zukommen", versicherte Ferrero-Waldner. Außerdem erklärte sie, dass die EU-Kommission die Implementierung der Standards vollständig mittragen wird.
18 Standards für Kinder in Heimen und anderen Berteuungseinrichtungen
Hier einige Beispiele:
* Kinder sollen zum Beispiel an allen Entscheidungen, die ihr Leben betreffen, beteiligt werden. Gemeinsam mit den Betreuern sollen Kinder und Jugendliche etwa überlegen, welche Schule sie besuchen oder wann und wie der Schritt in ein selbständiges Leben erfolgen soll. Dies, so wurde in den Befragungen deutlich, ist besonders wichtig, damit Fremdunterbringung nicht zur Fremdbestimmung wird.
* Die familiären, sozialen und kulturellen Bindungen der Kinder müssen soweit als möglich erhalten bleiben. Das bedeutet, dass Kinder und Jugendliche, wenn sie fremd untergebracht werden, möglichst in ihrem Heimatort bleiben sollen, um weiterhin dieselbe Schule besuchen und dieselben Freunde treffen zu können. Regelmäßiger Kontakt mit der biologischen Familie wird gefördert und professionell begleitet.
* Kinder mit speziellen Bedürfnissen, zum Beispiel mit Behinderung, müssen adäquate Betreuung erhalten. Das heißt: ihre Betreuer müssen entsprechend geschult sein und unterstützt werden.
Die Qualtiy4Children-Qualitätsstandards wurden von jungen Menschen präsentiert, die von Beginn an aktiv an dem Projekt teilgenommen hatten. Das Publikum war gefesselt von den persönlichen Erfahrungen, die die jungen leute berichteten. Sie zeigten, auf welch natürliche und effiziente Art und Weise Kinder und junge Menschen in Projekte eingebunden werden können, die darauf abzielen, Politiken zu entwickeln, die sie selbst betreffen.
Auch Judita Reichenberg, UNICEF, betonte: "Die Qualtiy4Children-Qualitätsstandards leisten einen wichtigen Beitrag zu einem Aspekt der Reform des Kinderbetreuungssystems." Vor allem die Einbindung von Kindern, Betreuern, Sozialarbeitern und Sozialwissenschaftlen aus über 30 europäischen Ländern fand großen Zuspruch: Reichenberg und Verena Taylor, der Vertreterin des Europarats, waren sehr beeindruckt. UNICEF/ISS-Berater Nigel Cantwell sagte, dass die Standards "sicherlich von unschätzbarem Wert für die Verbesserungen der alternativen Betreuungssysteme in Europa sein werden und in besonderem Maße die für diese Verbesserung notwendige Zusammenarbeit auf allen Ebenen, sowie zwischen staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren, untermauern werden".