EU-Standards für Kinder ohne Eltern
Die SOS-Kinderdörfer haben sich im EU-Parlament für die Rechte von Kindern stark gemacht, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können. Zusammen mit IFCO (International Foster Care Organisation) und FICE (Fédération Internationale des Communautés Educatives) präsentierten sie das Projekt Quality4children: Qualitätsstandards für die Betreuung von fremd untergebrachten Kindern in Europa. EU-Kommissarin Benita Ferrero-Waldner versprach, die Standards vollständig umzusetzen.

18 Standards für Kinder in Heimen und anderen Berteuungseinrichtungen
Hier einige Beispiele:
* Kinder sollen zum Beispiel an allen Entscheidungen, die ihr Leben betreffen, beteiligt werden. Gemeinsam mit den Betreuern sollen Kinder und Jugendliche etwa überlegen, welche Schule sie besuchen oder wann und wie der Schritt in ein selbständiges Leben erfolgen soll. Dies, so wurde in den Befragungen deutlich, ist besonders wichtig, damit Fremdunterbringung nicht zur Fremdbestimmung wird.
* Die familiären, sozialen und kulturellen Bindungen der Kinder müssen soweit als möglich erhalten bleiben. Das bedeutet, dass Kinder und Jugendliche, wenn sie fremd untergebracht werden, möglichst in ihrem Heimatort bleiben sollen, um weiterhin dieselbe Schule besuchen und dieselben Freunde treffen zu können. Regelmäßiger Kontakt mit der biologischen Familie wird gefördert und professionell begleitet.
* Kinder mit speziellen Bedürfnissen, zum Beispiel mit Behinderung, müssen adäquate Betreuung erhalten. Das heißt: ihre Betreuer müssen entsprechend geschult sein und unterstützt werden.
Die Qualtiy4Children-Qualitätsstandards wurden von jungen Menschen präsentiert, die von Beginn an aktiv an dem Projekt teilgenommen hatten. Das Publikum war gefesselt von den persönlichen Erfahrungen, die die jungen leute berichteten. Sie zeigten, auf welch natürliche und effiziente Art und Weise Kinder und junge Menschen in Projekte eingebunden werden können, die darauf abzielen, Politiken zu entwickeln, die sie selbst betreffen.