Die SOS-Kinderdörfer weltweit trauern um den Verlust der Menschlichkeit in Europa. "Das erneute Unglück im Mittelmeer hat gezeigt, dass die Flüchtlingspolitik der EU-Staaten von Unmenschlichkeit geprägt ist", erklärte SOS-Pressesprecher Louay Yassin. Nach dem erneuten Kentern eines Flüchtlingsbootes am Wochenende müsse schnell etwas passieren, um das andauernde Massensterben auf dem Meer zu stoppen.
Die SOS-Kinderdörfer weltweit forderten Politiker und Regierungen dazu auf, nicht nur kurzfristige Maßnahmen wie die deutliche Erhöhung der Rettungsmaßnahmen im Mittelmeer zu implementieren. Auf lange Sicht müssten die Bildungs- und Entwicklungsfonds für Entwicklungsländer drastisch erhöht werden, um Menschen in armen Ländern Zukunftschancen zu verschaffen.
"Nur die Anzahl von Rettungsbooten zu erhöhen und Patrouillen auszuweiten löst nicht das Problem - die Perspektivlosigkeit von Jugendlichen in Krisenländern", sagte Yassin. "Wir, Regierungen und Hilfsorganisationen, müssen unsere Ausbildungsangebote für Jugendliche und junge Erwachsene schnellstens erhöhen, um diesen Menschen den Anreiz zu nehmen, ihr Land zu verlassen. Es liegt in unserer Verantwortung, das Sterben auf dem Meer zu stoppen."