Der Zyklon Amphan, der am Mittwoch mit enormer Geschwindigkeit auf die Küstenregionen Indiens und Bangladeschs getroffen ist, hat eine Schneise der Zerstörung hinterlassen.
Auch die Programme der SOS-Kinderdörfer sind betroffen. "Zum Glück sind alle Jungen und Mädchen wohlauf, aber im SOS-Kinderdorf Kalkutta sind die Gebäude zum Teil schwer beschädigt worden, vor allem durch herabstützende Bäume", sagt Boris Breyer, stellvertretender Pressesprecher der Hilfsorganisation. In beiden Ländern seien auch Häuser von Familien zerstört worden, die im Rahmen der SOS-Familienstärkung unterstützt werden. Derzeit prüfe man noch, wie groß der Schaden sei.
Millionen Menschen betroffen
Der Zyklon Amphan gilt als einer stärksten der vergangenen 20 Jahre. Insgesamt seien in Bangladesch und Indien geschätzte zehn Millionen Menschen von den Auswirkungen betroffen, mindestens 95 Menschen seien gestorben, eine halbe Million Familien haben ihr Zuhause verloren. "Sie stehen vor dem Nichts und brauchen dringend Hilfe! Ihr ganzes Hab und Gut wurde zerstört, Felder wurden vernichtet oder vom Salzwasser überschwemmt, Bäume ausgerissen, ganze Viertel überflutet, Straßen zerstört, Stromleitungen gekappt", sagt Breyer.
Coronavirus erschwert Nothilfe
Angesichts der Corona-Pandemie gestalte sich die Nothilfe extrem schwierig. "Allein in Bangladesch wurden über zwei Millionen Menschen evakuiert. In den Notunterkünften ist es kaum möglich, Mindestabstände einzuhalten", sagt Breyer. Die Vorsichtsmaßnahmen erschwerten auch die Aufräumarbeiten und die Versorgung der Menschen. "Kinder und Familien erleben gerade eine doppelte Katastrophe. Wir dürfen sie nicht alleine lassen."
SOS in Asien
Die SOS-Kinderdörfer unterstützten Kinder und Familien in Asien seit Jahrzehnten. Bereits vor Eintreffen des Sturms hatte die Hilfsorganisation Vorbereitungen getroffen, um den Menschen beistehen zu können.