Über 400 Menschen haben im SOS-Kinderdorf Bouar in der Zentralafrikanischen Republik Zuflucht vor massiven Gefechten gesucht. Zum größten Teil handelt es sich um Kinder und Frauen. "Sie benötigen Nahrung, Schutz und zum Teil medizinische Versorgung", sagt Anatole Ngassenemo, verantwortlich für die familiennahe Betreuung der Hilfsorganisation im Land.
Im Kinderdorf sind die Menschen erstversorgt worden und bekommen psychologische Unterstützung. "Wir gehen davon aus, dass die Geflüchteten aufgrund der Sicherheitslage in absehbarer Zeit nicht in ihre Häuser zurückkehren können und zumindest in den nächsten Wochen hierbleiben müssen", sagt Ngassenemo. Aktuell werde die Versorgung über einen Nothilfefonds finanziert, aber weitere Hilfe sei dringend notwendig.
Menschen haben Recht auf Hilfe
Da bewaffnete Gruppen die Hauptversorgungsroute zwischen Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik, und Kamerun blockiert hätten, werde es immer schwieriger, Nahrungsmittel zu beschaffen. "Die Preise sind schon extrem gestiegen und es ist zu befürchten, dass es zu schwerwiegenden Engpässen kommt. Gleichwohl werden wir alles tun, um den Menschen zu helfen. Sie haben ein Recht darauf", sagt Benoit Piot, Leiter der SOS-Kinderdörfer in West-, Nord- und Zentralafrika.
SOS-Kinderdörfer in der Zentralafrikanischen Republik
Seit 2013 ist die Zentralafrikanische Republik von Gewalt geprägt, Rebellen kontrollieren zwei Drittel des Landes. Nach den Regierungswahlen im Dezember 2020 sind die Gefechte erneut eskaliert. Auch in nächster Nähe des SOS-Kinderdorfs Bouar sei es bereits zu Angriffen gekommen. Unbeirrt der Konflikte im Land unterstützen die SOS-Kinderdörfer die Menschen in der Zentralafrikanischen Republik seit Jahrzehnten. Verlassene Kinder bekommen wieder ein Zuhause, Familien werden vor dem Zusammenbrechen bewahrt, Bürgerkriegsflüchtlinge erhalten Nothilfe.