19. Januar 2018 | NEWS

Hilferufe aus Ost-Ghouta: "Bitte rettet das Leben meiner Eltern!"

SOS-Kinderdörfer nehmen evakuierte syrische Kinder auf

Noch immer leben rund 400.000 Menschen in der eingekesselten Rebellenhochburg Ost-Ghouta. Jetzt konnten mehrere Kinder aus dem zerbombten Gebiet in Sicherheit gebracht werden. Darunter auch die zwölfjährige Dania, die ihre Eltern zurücklassen musste und jetzt Zuflucht bei den SOS-Kinderdörfern in Syrien gefunden hat.

In Trümmern: Die syrische Rebellenhochburg Ost-Ghouta wird seit 2013 belagert. Foto: Fares Haj Ebraheem

"Ich hab es geschafft, bin draußen, bitte rettet auch das Leben meiner Eltern", sagt Dania. Ihre Heimat läge in Trümmern, unzählige Menschen harrten dort aus - ohne Strom, Wasser, teils auch ohne Obdach und Nahrungsmittel. "Es weinen immer Kinder, da sind ständig Hilfeschreie. Aber wir konnten nichts machen, die Bomben fallen die ganze Zeit. Ich habe gesehen, wie Nachbarn tote Kinder aus Schutt und Geröll gezogen haben." So schildert Dania die dramatische Lage im belagerten Ost-Ghouta.

Verletzt und verängstigt

Der Krieg in Syrien hat unzählige Kinder schwer traumatisiert. Sie brauchen dringend psychologische Hilfe, um später ein weitgehend normales Leben führen zu können. Foto: Fares Hajibrahem

"Dania war verletzt, dehydriert und verängstigt - aber sie ist der Hölle entkommen", sagt Mohammad Massoud, ein Mitarbeiter der SOS-Kinderdörfer vor Ort. Ihre Rettung sei ein Hoffnungsschimmer für die vielen anderen Kinder, die in Ost-Ghouta unter Dauer-Bombardement lebten. "Aber Tausende Jungen und Mädchen warten noch immer auf ihre Evakuierung. Deshalb müssen die Konfliktparteien dringend Schritte unternehmen, um die Evakuierung aller Kinder und ihrer Familien in die Wege zu leiten", sagt Massoud.

Das SOS-Team steht bereit, die Betroffenen umgehend zu versorgen. SOS hat in unmittelbarer Nähe der umkämpften Gebiete ein Nothilfezentrum errichtet. "Dort können wir trotz der schwierigen Situation umfangreiche Hilfe leisten - Kinder und Familien mit Medikamenten, Nahrung, Wasser, aber auch mit psychosozialer Hilfe und Bildung versorgen", sagt Massoud.

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