Der globale Hunger gilt als das größte lösbare Problem weltweit: Würde die Politik konsequent vorgehen, könnte vermieden werden, dass Menschen an Hunger und Mangelernährung leiden und sterben. Demgegenüber stehen erschreckende Zahlen: 2022 waren 735 Millionen Menschen weltweit unterernährt.
Um das Thema verstärkt ins Bewusstsein zu rücken, haben die SOS-Kinderdörfer und 31 weitere Hilfsorganisationen gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt die Aktion #IndenFokus ins Leben gerufen. Anlässlich des Welternährungstages am 16. Oktober wollen sie verstärkt auf das Thema aufmerksam machen. Es ist dies bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass die Organisationen im Schulterschluss vergessene Krisen in den Mittelpunkt rücken.
"Das Problem ist gewaltig. Als Organisation, die direkt mit Kindern, Familien und Gemeinschaften auf der ganzen Welt arbeitet, erleben wir die verheerenden und lebenslangen Auswirkungen, die Hunger auf die Gesundheit, Ernährung, Bildung, den Schutz und das Überleben von Kindern und Erwachsenen hat, täglich", sagt Boris Breyer, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit.
Hunger nimmt zu
Hunger sei oft die Folge des Zusammenspiels mehrerer Krisen gleichzeitig: Treffen Kriege, Konflikte, Klimawandel und wirtschaftliche Zusammenbrüche zusammen, führe das vielfach zu Ernährungsunsicherheit und Hungerkatastrophen. Ein aktueller Bericht der Vereinten Nationen weist darauf hin, dass die akute Ernährungsunsicherheit in 18 besonders vom Hunger bedrohten Regionen weiter zunehmen wird. Boris Breyer sagt: "Der Hunger wird sich nicht nur flächenmäßig weiter ausdehnen, sondern auch an Schwere zunehmen. Eine untragbare Entwicklung. Als internationale Gemeinschaft tragen wir eine kollektive Verantwortung dafür, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden, um den Tod von Hunderttausenden von Kindern zu verhindern. Nur durch gemeinsames und entschlossenes Handeln können wir das abwenden."
In den kommenden Wochen beleuchten die SOS-Kinderdörfer im Rahmen der Aktion #IndenFokus verschiedene Länder der Welt, in denen Kinder und Familien massiv vom Hunger bedroht sind - und wo Hinschauen und Handeln dringend notwendig ist.
Hintergrund
Obwohl er vermeidbar wäre, nimmt der globale Hunger zu - in Ausbreitung und Schwere. Oftmals ist er Folge des Zusammenspiels verschiedener Krisen wie Klimawandel, Folgen der Pandemie, Krieg und wirtschaftliche Zusammenbrüche. Die mediale Berichterstattung lenkt dabei den Fokus der Öffentlichkeit vor allem auf Katastrophen mit einem aktuellen Bezug. Doch in zahlreichen Regionen der Welt kämpfen Kinder und Familien seit Jahren mit Mangelernährung und Hunger - im Schatten der Öffentlichkeit und auf humanitäre Hilfe angewiesen. In den nächsten Wochen beleuchten die SOS-Kinderdörfer Regionen der Welt, in denen Kinder und Familien massiv vom Hunger bedroht sind.
Die Serie ist Teil der Aktion #InDenFokus. 32 deutsche Hilfsorganisationen haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt vergessene Krisen in den Fokus zu rücken. Ziel ist es, das Bewusstsein für das Leid der Menschen zu schärfen, weltweite Notlagen, die in den Hintergrund geraten sind, sichtbarer zu machen und über die Arbeit von Hilfsorganisationen vor Ort zu informieren.