Die Gewalt in Nicaragua ist bis in die SOS-Kinderdörfer vorgedrungen. Nach schweren Ausschreitungen in unmittelbarer Umgebung eines SOS-Kinderdorfes in der 71.320-Einwohner-Stadt Juigalpa, hat die Hilfsorganisation alle 38 Kinder und alle Mitarbeiter evakuiert. Sie seien in eine sichere Unterkunft gebracht worden, teilte Benito Rivas, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Nicaragua, mit. Die Gewalt habe die Kinder verstört, einige müssten psychologisch betreut werden. "Was in unserem Land passiert, ist eine Tragödie!", so Rivas weiter.
Seit Mitte April wird Nicaragua von Massenprotesten und Unruhen erschüttert. Dabei wurden bereits mehr als 220 Menschen getötet. Erst am Wochenende gab es wieder Tote und Verletzte.
Dringender Appell
Laut Rivas haben die SOS-Kinderdörfer in Nicaragua an allen Projektstandorten Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Zudem habe man im Zusammenschluss mit anderen Hilfsorganisationen einen dringenden Appell unter anderem an den Ombudsmann für Menschenrechte sowie an Kirchenvertreter in Nicaragua geschickt und gefordert, einen Report zur Situation der Kinder zu erstellen und eine Versammlung einzuberufen, um sich gemeinsam für einen besseren Schutz der Kinder einzusetzen.